Handbüchlein der Sympathie.

In 400 Artikeln.Nebst einer Abhandlung über Sympathie als Einleitung Kreuzerbücher aus allen Gebieten. 5.

von

M Cunow.Zweite Auflage.

Stuttgart, 1858.

Verlag von J. Scheible.Druck von Fr. Henne in Stuttgart.

Einleitung.

Die Sympathie, diese räthselhafte Verbindung zwischen Ursache und Wirkung, meist zum Zweck von Heilungen, ist sehr alt und ward durch Tradition von Geschlecht zu Geschlecht überliefert. Medicinische und Curiositäten Bücher der letzteren Jahrhunderte haben vieles davon schwarz auf weiß aufbewahrt*, und während die neuere Aufklärung* Aeltere und neuere Schriften , aus denen der Verfasser schöpfte, vornämlich folgende : Arzeney-Kunst- und Wunderbuch. Von Michael Bapst. Leipzig, 1604, Magia naturalis, d. i. Kunst und Wunderbuch. durch Wolfgang Hildebrand. Erfurt, 1614. Georgica curiosa. Durch Herrn von Hohberg. Nürnberg. 1682. Magische und sympathetische Kunststücke. Frankfurt und Leipz. 1725 alles Ungewöhnliche und nicht sogleich faßlich Entgegenleuchtende bequem und eitel sich abwies, erhielten sich die alten Anweisungen unter dem Volke, und nicht selten suchten und fanden hier — in ihren Nöthen von der gewöhnlichen Heilkunst im Stich gelassene — Aufgeklärte und Ungläubige unerwartet Hülfe und Rettung. Der heutige Tag, durch einen allseitigeren Geist der neulichen Periode einseitiger Aufklärung rühmlich sich auszeichnend, läßt denn auch der Sympathie ihr unläugbares Recht widerfahren, wie es denn männlicher und ehrenvoller ist, Thatsachen,Allgemeines Oekonomisches Lexikon. Leipzig, 1731 Allerhand magische, spagyrische, sympathetische , antipathetische und ökonomische Kunststücke. Leipzig und Rudolstadt, 1737 Bechers kluger Hausvater. Leipzig, 1755. Wunderbare Kräfte der Natur in Sym- und Antipathie. Von Joh. Ad. Hermstädt. Rothenburg an der Fulda, 1776. Der geheimmßvolle Tausendkünstler. Frankfurt und Leipzig 1782. Magie in den Fächern der Oekonomie, Baukunst und Chemie. Frankfurt am Main. 1805. Hansa und Wirtschaftsbuch von Dr. Andresse. Berlin, 1835 und 1836, worin man unter andern ganz neuere sympathetische Heilungsgeschichten mitgetheilt findet. gesetzt auch, ihr Zusammenhang sey dunkel, wacker entgegenzutreten, als sie feig abzuläugnen. Denn so unheimlich dem klar anschauenden und ordnenden Verstande eine geheimnißvolle Verbindung Ursache und Wirkung auch seyn mag, so bleibt ihm doch nichts übrig, als unläugbaren Thatsachen gegenüber, dieselben möglichst genau zu beleuchten , um sie mit dem allgemeinen Wesen der Dinge in Zusammenhang zu bringen.Das Befremdende sympathetischer Proceduren mindert sich aber schon bedeutend, wenn man findet, daß dieselben, von den abergläubischen Verbrämungen einer abergläubigen Vorzeit entkleidet, dennoch ihre Resultate liefern, insofern man nur an die, die Sache selbst unmittelbar bedingenden Vorschriften hält. Eben jene werden ferner der Natürlichkeit der Dinge viel näher gebracht, wenn man findet, daß auch der zum Gelingen des Unternehmens, wenigstens der Sage nach, geforderte Glaube gar nichts zur Sache thut, indem sie dem Ungläubigen sowohl gelingt als dem Gläubigen ; genau derselbe Fall, wie bei der Homöopathie, wo ebenfalls die von den Gegnern derselben dem Glauben an die Sache oder dem Vertrauen zum Arzt zugeschriebenen Wirkungen ein eitles Vorgeben sind, wie die gelingenden Heilungen an kleinen Kindern und Thieren beweisen. Denn wo die Natur wirkt, da wirkt sie durch sich selber, sie geht ihren durch Gesetze bezeichneten Weg, wir mögen diesen nun durch Alfanzereien auszuschmücken und durch das Darbringen unserer Glaubens zu bekräftigen suchen oder nicht. — Noch mehr wird sich die Un- oder doch Schwer-Begreiflichkeit der Sympathie klären, wenn wir uns erinnern, daß alles in der Natur in Zusammenhang, Wechselwirkung, Mitleidenheit, Sympathie steht, weil die gesammte Natur nur ein Ganzes bildet; wenn wir uns ferner von den untergeordneten Kräften des Mechanischen und Chemischen sum Dynamischen, diesem höchsten eigentlichen Leben der Natur, erheben, in welchem alles Werden, Einwirken, Verändern mit göttlicher Leichtigkeit und Sicherheit vor sich geht; — groß und klein in Absicht auf Ausdehnung, kurz und lang in Bezug auf Dauer, schwer und leicht in Hinsicht auf Kraft, ja —so paradox es auch klingen mag —selbst Ursache und Wirkung sind Unterschiede, die, von diesem hohen Naturstandpunkte aus betrachtet, sich ausgleichen*. ueberdieß soll dem besonnen Freunde der Natur deren kleinste und verborgenste Wirkung so ehrwürdig seyn als ihr oberstes Gesetz, denn auch jene ist ja nur Ausfluß aus diesem; so wir aber die Natur allseitig ist, indem sie , alles umfassend, das Verschiedenartigste darstellt, so soll auch der Mensch, dieser selbstbewußte Theil der Natur, allseitig seyn, denn in ihm soll ja die Natur mit zum Bewußtseyn kommen, ja es soll durch ihn werden, was ohne ihn nicht sehn würde, er soll "Mehrer des Reichs"seyn.Wenn wir nun, durch die Wirklichkeit der Sympathie angeregt, auf solche Weise ihre Möglichkeit erkannt haben, so werden wir uns ihrer Begreiflichkeit noch mehr nähern, und den Schleier ihres Geheimniss bedeutend* Nur ein Beispiel. Wenn das aufkeimende Getreidekörnchen eine im Verhältniß zu seinem Volumen unendlich schwere Erdscholle in Höhe bebt, so wäre es Thorheit, hier den Sieg einer ganz. geringen mechanischen Kraft über eine vielmal größere zu bewundern ; sondern es ist die Ueberlegenheit der dynamischen Kraft, der Lebenskraft. des Naturgeistes, über vie unbehülfliche Schwere todte Massen, was wir hier anzuerkennen haben. lüften, wenn wir die Art und Weise des Herganges sympathetischer Heilungen genauer in das Auge fassen. Es lassen sich aber diese letzteren folgendermaßen rubriziren ;Erstens: Vernichtung der Krankheit durch sich selbst, indem man sie mit ihren eigenen Erzeugnissen gleichsam erstickt; die in vergangener Zeit so viel gebrauchte und jetzt wieder in Aufnahme gekommene und erst recht ausgebildete und nun erst so benannte Jsopathie, oder Heilung der Krankheit durch ihr eigenes Produkt als Gegenmittel genommen. Hier wirkt ganz klar das oberste — und vielleicht einzige — Naturgesetz das der Polarität, welchem zufolge die gleichnamigen Pole feindlich sind, sich abstoßen, zusammengebracht sich neutralisiren.Zweitens: Transplantation oder Uebertragung der Krankheit auf einen andern organischen Körper durch körperliche Vermittlung, Ansteckung. Dieß ist bereits eine allbekannte Erscheinung, z. B. in der Anziehung rheumatischer und gichtischer Beschwerden durch Hunde , Meerschweinchen .ES gibt sechs Arten Transplantation: 1) durch Insemination, Einsäen 2, durch Jmplantation, Einpflanzung; 3) durch Jmposition, Einsetzen; 4) durch Jrroration , Befruchtung; 5) durch Jnescation, , Annetzung; 6) durch Adproximation, Annäherung.Drittens: Verflüchtigung der Krankheit durch ebenfalls vermittelte Uebergabe an die Elemente oder an die Verwesung. Wenn wir hierbei erwägen , daß die festesten Stoffe sich endlich in ihre Theilten zersetzen, so kann es uns nicht befremden, wenn einzelne Verstimmungen im Organismus mit Leichtigkeit sich verflüchtigen lassen.Viertens: Hebung der Krankheit durch das bei sich Tragen eines sie hinwegnehmenden Körpers, Amulet, in den mehrsten Fällen ein medicinischen Heilmittel ; denn die magischen Amulete, aus Geschriebenen bestehend, desgleichen das Besprechen Krankheiten , übergehen wir , als nicht zur Sympathie, sondern zur Magie gehörend , ein Gegenstand, der nicht hieher gehört und mit welchem wir unbekannt sind.Fünftens: Der Einfluß des Mondes in seinen verschiedenen Phasen. Während man diesen für Mondsüchtige, Menstruation der Weiber, Witterung gelten läßt, ja ihm in wissenschaftlichem Festhalten sogar Ebbe und Fluth beimißt*, weigert man sich, ihm einen Einfluß auf Verstärkung sowohl als aus Heilung von Krankheiten zuzugestehen **. und doch ist dieß eben eine so unläugbare als nach so vielen Vorgängen, z. B. auch seinem Einfluß auf Pflanzen, nicht mehr befremdende Thatsache.* Wenn der Mond im Stande ware, mit gleichsam mechanischer Kraft unser Weltmeer sechs Fuß hoch emporzuheben, wie hoch müßte er dann unser Luftmeer, die Atmosphäre, zu sich emporwirbeln wie könnten wir noch athmen! Sondern Ebbe Fluth haben, wie Oken nachweist, ihren viel näheren stärkeren Grund in dem täglichen Umschwung Erde um ihre Achse.** Mondschein Krankheiten Ja, der Mondschein kann sogar Krankheiten hervorbringen. S. Leben Sitten im Morgenlande von Carne. Thl. I. "Auffallend ist der nachtheilige Einfluß des Mondlichtes in diesem Lande (Aegypten). Man räth jedem Fremden, beim Schlafen in freier Luft die Augen zu bedecken. Eben dieß wurde mir später in Arabien gerathen. Man möchte sich wundern , daß die Stelle in den Psalmen:So wie aber durch Sympathie Krankheiten geheilt werden , eben so können mittelst ihrer Krankheiten beigebracht werden, wovon die Kenntniß unter dem Volke ebenfalls noch nicht erloschen ist. Sonst gehörte diese verderbliche Sunst in das Gebiet der Zauberei und Hexerei, jetzt bezeichnet man ein solch böses Beginnen mit dem Ausdrucke: Jemanden etwas anthun. Jedoch auch dafür hat die Sympathie auch wieder ihr Gegenmittel; doch lassen wir mit jenen auch diese unerwähnt, mit einigen Ausnahmen in Betreff der letztern allgemeinsten.Und somit hätten wir denn den Kreis geschlossen, inner dessen sich die Heilungen derDie Sonne soll dich bei Tag nicht treffen. noch Mond bei Rast, — nicht durch diesen Umstand erklärt worden ist, worauf doch anspielt. Der Mond greift das Gesicht, wenn man seinen Strahlen im Schlafe ausgesetzt ist, weit mehr an als die Sonne. Ich selbst machte einst dicke unangenehme Erfahrung, und war später aus meiner Hut. Wer mit offenem Gesicht im Mondschein schlafen wollte . würde seine Sehkraft gänzlich schwachen oder völlig zerstören. Sympathie bewegen, und wenn dieser Kreis dem außer ihm Stehenden als ein dunkler erscheint, so erhellt er sich vor den Augen des in seinen Mittelpunkt Vordringenden ; die Zauberei verschwindet, um bloß die auf die Natur selbst basirte Proceduren einer einfachen Kunst sehen zu lassen.Dabei aber haben wir nicht umhin gekonnt, den Kreis noch weiter auszudehnen, oder mit andern Worten, engern Begriff Sympathie zu erweitern, indem wir den thierischen Magnetismus, Zusammenhang von Mutter und Foetus , als ebenfalls in einer Art sympathetische Gegenwirkung begriffen, und Aehnliches mehr mit in das Gebiet zogen.Da Menschen und Thiere ähnlich organisirt sind, so gelten für beide dieselben Heilmittel, und so konnten denn auch sympathetische Heilungsarten für Thiere mitgetheilt werden.Ein zweiter Abschnitt bringt sympathetische Nützlichkeiten für das tägliche Leben in den mannigfaltigeren Beziehungen, und ein dritter sympathetische Kunststücke, je nach Lust oder Bedürfniß des Versuchs mehr oder minder würdig, während man manches wenigstens als Curiosität gelten lassen mag.Bei dem reichlichen Stoffe mußte man sich hinsichtlich der Redaction möglichster Kürze befleissigen, ohne jedoch der Deutlichkeit, folglich Nutzbarkeit der Sache, Eintrag zu thun.Und so übergeben wir denn dieses mit mühsamem Fleiß gesammelte, erste und einzige Handbüchlein der Sympathie der Kenntnißnahme und dem Gebrauch seiner Leser, überzeugt, daß es , weit entfernt, Aberglauben zu verbreiten, vielmehr durch den richtig aufgestellten Gesichtspunkt dazu beitragen wird, denselben zu verdrängen, indem das auf den ersten Blick unmöglich und unbegreiflich Scheinende sich zur erfreulichen Thatsache stattet, welche wiederum als rein auf die Natur basirt, einzig auf diese und ihre nothwendigen — oder vom Menschen selbst herbeigeführten Beziehungen hinweiset. "Denn Alles hast Du unter seine Füße gethan. Ps. 8, V. 7.M. Cunow.

I. Sympathetische Heilungen.

1. An Menschen.

(Nach den Krankheiten alphabetisch geordnet .)

Abzehrung.

Der Kranke sauge bei abnehmendem Monde an den Brüsten eines jungen Weibes, die einen Knaben geboren hat, und jedesmal etwas Zucker nach, uni Gerinnen der Milch im Magen zu verhindern.

Aeußere Schäden.

Man bestreite sie mit dem eigenen nüchternen Morgenspeichel, dieser ist - zumal bei Kranken —giftig, also zugleich ein wirksames Heilmittel. Oder ein bebrütetes Gänseei wird im Backofen gebacken, pulverisirt und eingestreut.

Alpdrücken.

Hiergegen breite man eine weiße Ziegenhaut über das Bett aus.

Altersschwäche.

Alle acht Tage von einer kräftigen Person einen magnetischen Strich vom Kopf bis auf die Füße herab gegeben. — Auch hier gilt das unter ; Abzehrung Angegebene.

Augen, blöde.

Ohrenschalz in die Winkel der Augen gestrichen.

Augen, Blut darin.

Rohes, noch warmes Kalbfleisch aufgelegt.

Augen, dunkele.

Pulverisirten Menschenkoth eingeblasen.

Augen, entzündete.

Ein Schnittchen rohes Kalb- oder Rindfleisch über Nacht aufgebunden und es am Morgen vergraben.

Augen, erhitzte.

Thau aus den Blättern der Kardendistel aufgestrichen.

Augenfell, dunkles ;

Hasenfett ausgestrichen. Weißes : Urin mit Honig temporirt und damit es gewalten.

Augenflecke.

Einige Stückchen von der Wurzel des Pfaffenstielkrautes, desgleichen von Teufelsabbiß bei abnehmendem Monde um den Hals gehängt. — Gartenschnecken in einem neuen Topf in einem nicht zu heißen Ofen getrocknet, dann pulverisirt und etwas davon in das Auge geblasen. — Roßes, noch warmes Kalbfleisch aufgelegt. — Mit dem eigenen Urin waschen.

Augen, geschwollene.

Das Weiße eines hartgesottenen warmen Eies dem Schlafengehen aufgebunden und es am Morgen in den Mist gethan.

Slagen, geschworene.

Galle von einem Vogel aufgelegt.

Augen, gesund zu erhalten.

Mit den ersten drei Rosenknospen, welche man im Jahr sieht, wische man, ohne sie abzubrechen, die Augen, so bleiben sie das Jahr über gesund.

Augen, Jucken und Beißen darin. Ohrenschmalz auf das Lid gestrichen.

Augensalbe.

Rosenwasser, Eiweiss und Weibermilch zusammen gemischt.

Augen, triefende.

Thau von Rosen ausgestrichen. Anmerkung. Böse Augen stecken durch den Blick, so wie böser Athem durch den Anhauch an, besonders wenn der (böse) Wille damit verbunden ist.

Bandwurm.

abgegangenes Stück wird getrocknet, zerrieben und dem Patient (ohne daß ers weiß) beigebracht; davon geht der ganze Wurm ab.

Bauchgrimmen.

Einen Menschenknochen über dem Kranken aufhingen.

Beinbruch.

Knochenöl aufgelegt.

Beine, geschwollene.

Umschläge von Linnen, mit dem Urin des Kranken genetzt.

Beine, schwache,

besonders bei alten Leuten. Alle Morgen die Kniekehlen mit nüchternem Speichel gerieben und trocknen lassen.

Bienenstich.

Nachdem man den Stachel herausgezogen, zerquetsche man die Biene auf dem Stich. — Konnte man ihrer nicht habhaft werden, so wasche man die Stelle mit seinem Urin, oder wenn man noch nüchtern ist, mit Speichel.

Blasensteine.

Eben dergleichen, ader in deren Ermanglung Bodensatz aus dem Nachtr geschirr des Patienten, getrocknet, zerrieben und ihm unbewußt eingegeben. Davon lösen sich die in der Blase befindlichen Steine auf.

Blattern , schwarze.

Das Menstruum einer Jungfrau auf einem reinen leinenen Tuch aufgefangen, getrocknet und in lauen Essig getaucht, ausgelegt, und sobald es trocken geworden, wieder mit diesem angefeuchtet. Wenn die Heilung erfolgt ist, trinke man noch etwas vom eigenen Urin. —Dieß hilft auch gegen die Ansteckung von Milzbrand und Pestbeulen.

Bleichsucht ,

besonders bei jungen Frauenzimmern. Die Patientin sehe vor Sonnenaufgang in das Freie — etwa in einen Baumgarten am Haufe — steche ein Stück Rasen aus, lasse ihr dazu aufgespartes Wasser in das Loch und setze dann den Rasen verkehrt wieder ein.

Blindheit.

Der Kopf einer schwarzen Satze wird in einem neuen, wohlvermachten Hafen zu Pulver gebrannt und davon dem Patienten in die Augen geblasen. Bei davon etwa entstehender zu großer Hitze im Auge, zumal Nachts, lege man etliche in Brunnenwasser getauchte Eichenblätter mehrfach übereinander auf das Auge.

Blutspeien.

Der Kranke speie dreimal sein Blut in eine gut schließende Büchse von Eschenholz, in welcher an der Wärme zerfallener Kupfervitriol befindlich ist.

Blutungen zu stillen.

Etwas Taschenkraut oder Gauchheil in die ,Hand genommen, daß es darin warm wird, oder an einem Faden uni den Hals auf der bloßen Herzgrube getragen. — Man fange etwas von dem Blut in einem Glas mit Vitriol auf und setze dieses wohl verstöpselt an einen dunkeln, trockenen und kühlen Ort. — Man verdunste etliche Tropfen Blut in einem Löffel über nr Licht. — Streue gedörrtes und zerriebenes Blut ein. — Asche von verbrannten Menschenhaaren eingestreut. — Man nehme irgend etwas von Holz, in Holz Eingepflocktes, ziehe es heraus, benetze den Zapfen mit Blut und stecke ihn dann von der entgegengesetzten Seite wieder ein so hört das Bluten augenblicklich auf. — Ein Todtenbein in der Hand halten und etwas dergleichen gepulvert in die Wunde streuen.

Brand, kalter.

Ein Tuch, mit dem Menstruum oder mit dem Urin einer Menstruirenden befeuchtet, aufgelegt.

Bruchschaden. a. Im Allgemeinen.

Drei Tage vor dem Neumond grabe man eine ganze Pflanze Knabenstengel oder Regwurz aus, binde sie drei Abende nach einander auf den Bruchschaden und lasse sie jedesmal so lang darauf liegen, bis sie ganz erwärmt ist. Hierauf verwahre man sie an einem kühlen Ort und pflanze sie noch vor zunehmendem Monde wieder in die Erde. — Ein warmes Hühnerei austrinken und mit dem eigenen Urin gefüllt in den Schornstein hängen. —Bei abnehmendem Monde schneide aus einer jungen Weide einen Span so groß als der Bruch, binde ihn auf diesen und lasse ihn darauf liegen, bis er durchgeschwitzt ist, dann setze ihn wieder an Ort und Stelle gut ein.

b. Bei Jünglingen.

Man schneide dem Betreffenden drei Büschel Haare vom Wirbel ab, binde sie in ein reines Läppchen, und impfe dieß einem jungen Weidenbaum auf einer andern Feldmarkung gut ein.

c. Bei Kindern.

Man spalte einen jungen Baum, ziehe das Kind Sonnenaufgang dreimal hindurch, und binde darauf den Baum wieder gut zusammen.

Buckel, bei Kindern.

Von einem Skelett vom Kirchhofe nehme man den entsprechenden Knochen, an welchem das Kind auswächst, und streiche mit jenem bei abnehmend dem Monde alle Tage den Buckel, und wenn dieser auf die Art sich verloren, thue man den Knochen genau wieder an seinen Ort. — Vergleiche auch den Artikel: Wundholz.

Drüsen.

Die Hand eines Andern öfters aufgelegt.

Durstlöschen in hitzigen Krankheiten.

Einen kleinen Bergkristall erst in Wasser, dann auf die Zunge gelegt.

Eingeschlafene Glieder.

Man halte einen Schlüssel an sie, so vergeht der Krampf.

Engbrüstigkeit.

Die Lunge von Hasen gegeben.

Entnervung.

Vergleiche den Artikel ; Abzehrung.

Entzündung, äußere.

Oefter und länger eine fremde kräftige Hand über die Stelle halten lassen.

Entzündung, innere.

Fleißiges Handauflegen.

Epilepsie.

Die Wurzel der Päonie, im abnehmenden Mond ausgegraben, am Hals getragen. — Aechte Korallen uni den Hals tragen. - Einen Ring von weißem Eselshuf oder Elensklaue tragen. — Die Milz eines jungen Füllen pulverisirt und einen Theil davon eingenommen. —Wolfsleber essen. — Einen Hund bei sich schlafen haben. —Junge Raben verbrennen und von der Asche genießen. — Dem Kranken unwissentlich Bodensatz seinem eigenen Urin, so viel wie eine Erbse, beigebracht. — Gepülverte oder zu Asche gebrannte Schädel - oder andere Menschenknochen früh nüchtern wiederholt eingenommen. — Kranken in einigen Anfällen nacheinander mit einer Nadel in den kleinen Finger der linken Hand gestochen, so daß es blutet, und ihm die Lippen mit Blut bestrichen. — Dem Kranken wird im letzten Mondviertel zur Ader gelassen, das Blut mit warmer Milch gut umgerührt, und dann einem Hunde zu saufen gegeben. Dieß wird drei Monate nacheinander wiederholt, so bekommt der Hund die böse Krankheit und der bisher davon Behaftete ist von ihr befreit. — Wenn Jemand die Krankheit zum erstenmal gehabt, so verbrenne man sämmtliche Kleidungsstücke, die er dabei angehabt, unter freiem Himmel zu Asche , und schütte diese in ein fließend Wasser dem Strome nach. — Wenn dieß versäumt worden , so verbrenne man Koth, den der Kranke während des Anfalls läßt, sammt den damit verunreinigten Sachen und verfahre mit der Asche ebenso. — Wan siehe dem Patient einen Schuh aus und halte ihm dessen inwendige Seite dicht unter die Nase, so kommt er augenblicklich zu sich das Aufbrechen der Daumen aber ist höchst schädlich. — Man reibe ihm den Goldfinger.

Erfrieren der Glieder.

Schutzmittel gegen ; Abends und Morgens die dem Er frieren ausgesetzten Theile mit seinem eigenen Urin wasen und diesen darauf trocknen lagen.

Feuermale,

sind mit der Nachgeburt einer ersten Wöchnerin zu bestreichen; dadurch verschwinden sie.

Fieber, dreitägiges.

Einen getrockneten Schlangenkopf um den Hals getragen. — Einem eben gefangenen Hecht das Herz ausgerissen, es gegessen und den Hecht wieder in das Wasser geworfen. — Der Patient habe während des Paroxismus Haßer unter die Achselgruben gebunden, der dann gesäet wird; oder er halte während des Schweißes in beiden Händen Roggenkorn so lange, bis feucht geworden, da es denn auf einem Feldrain vergraben wird. — Etwas Weiches von Roggenbrod, ebensoviel. Honig, etliche alte Spinnwebe, ein wenig Salz und Essig , alles wohl vermischt, dem Patient Mittags Punkt Zwölf auf die Pulse beider Arnie gebunden, hier 24 Stunden liegen gelassen , und dann den andern Mittag Punkt Zwölf abgenommen und in ein fließendes Wasser geworden. — Eine kleine Heuschrecke sammt etwas Roggenbrod und etwas Salz in ein Tüchlein gethan und dem Patienten auf bloßen Leib gel hunden , ohne daß er weiß , was darin ist. Man laßt es neun Tage liegen , nimmt dann ab und wirst es in fließend Wasser. — Ein warmes Brod, in dessen untere Seite ein koch gemacht und Branntwein gegossen worden, dem Kranken aus den Leib gelegt und nach dem Paroxismus einem Schwein zu fressen gegeben. — Man lasse einen Krebs in in einem Quart Wein, gut zugebunden, krepiren, nehme ihn nach 24 Stunden heraus, seihe den Wein durch und lasse den Patienten alle Tage ein Glas davon trinken. — Drei Tropfen Milch von einer Frau , die ihren eigenen Knaben säugt, in ein Ei gethan und dieses dem Patienten vor dem Paroxismus, ohne sein Vorwissen um die Zuthat, zu essen gegeben. — Den Bodensatz vom urin des Kranken getrocknet, zerrieben und ihm davon ohne Wissen eine Erbse groß in einem halben Nößel Wein ausgelobt zu trinken gegeben. — Man koche ein Ei in des Kranken Urin und vergrabe es mit gemachter kleiner Oeffnung in einen Ameisenhaufen. So die Ameisen das Ei verzehrt haben , ist das Fieber weg. —Abschnitzel des Patienten Nageln an Händen und Füßen in ein leinenen käppchen gewickelt, dieses einem Krebs auf Rücken gebunden und ihn in das Wasser gesetzt. — Dem Patient bei abnehmendem Mond die Nägel an Händen und Füßen beschnitten, sie einem .strebt am Ende des Schwanzes in den Leib sieben und ihn in fließend Wasser werfen.

Fieber, viertägiges.

Blumen von Heidekraut mit Honig und Zucker eingemacht, bei zunehmendem Mond acht Tage nach einander Abends und Morgens gegeben. —Dem Kranken , ehe der Anfall kommt, Hahnenfuß (ranunculus bulbosus) auf beide Armpulse binden, 24 Stunden liegen lassen und dann verbrennen. Ist dreimal zu wiederholen. — Eine Heuschrecke oder einen getrockneten Schlangenkopf am Hals getragen. — Ein Schwalbenherz mit Honig gegessen. - Das Herz eines gehetzten Hasen in drei Theile zerschnitten, allmälig gedörrt und vor drei nacheinander folgenden Anfällen jedesmal einen Theil gegessen. — Den während des Anfalls einmal gelassenen Urin des Kranken mit Mehl zu Taig geknetet, diesen zu Brod gebacken, und wenn es gehörig erkaltet, je nach dem Geschlecht des Kranken, einem Hunde oder einer Hündin zu fressen gegeben. - Hemd einer Menstruirenden angezogen. — Zu Anfang des Anfalls eine Drachme pulverisirten Schädel einnehmen, ein Stück desselben Schädels in die linke Achselgrube legen und nach Beendigung des Anfalls abseit bringen. — Ein Stückchen Knochen von einem Menschenarm oder von dem obern Theile eines Gänseflügels am Hals tragen. — Einen Menschenknochen über dem Kranken aufhängen.

Finger, böser.

Stecke ihn einer Satze in das Ohr.

Fingerwurm.

Ihn einige Zeit in den After gesteckt.

Fisteln.

Pulverisirten Menschenkoth einblasen.

Flechten.

Man kratze sie auf , und schmiere des Morgens mit seinem nüchternen Speichel, Abends mit seinem Ohrenschmalz ein.

Frostballen.

Man wasche sie mit seinem Urin.

Fuß, übergetretener.

Man umbinde ihn mit einem Faden von rother Seide.

Füße , geschwollene.

Den eigenen Urin gesalzen und umgeschlagen.

Gelbsucht.

Das Gesicht öfters über ein Gefäß mit gelbem Theer gehalten. — Gartenschnecken mit der Oeffnung des Gehäuses auf den Kabel binden , wo sie gelb werden, und sobald sie dieß geworden, frische an die Stelle nehmen und damit so lang fortfahren, bis sie nicht mehr gelb werden , da denn der Kranke gesund ist. — Eine Kreuzspinne in einer hohlen , mit Wachs verklebten Nuß drei Tage am Hals getragen und dann verbrannt. — Sieben oder acht Morgen hintereinander verbranntes und gepülvertes Menschenhaar in Wein genommen. — Gedörrten und pulverisirten Menschenkoth mit Honig gemischt unbewußt in Wein genommen. — Der Kranke lasse seinen Urin auf Pferdemist. — Trinke mehrere Tage nacheinander des Morgens nüchtern von seinem Urin. — Urin vom Patienten mit Habermehl gekocht und den Brei einem hungrigen Hunde zu fressen gegeben. — Ein reines leinenen Tuch in des Patienten Urin getaucht und an der Sonne getrocknet, und dieß so oft wiederholt, bis das Tuch gelb ist. — Etwas vom Urin des Kranken in einer Schweinsblase in den Schornstein gehängt ; mit dem Verdunsten des Urins nimmt die Krankheit ab, und ist er völlig verdunstet, so hört sie aus. — Vor Sonnenaufgang einen Wegewartsstock ausgraben, ohne die Wurzel verletzen, den Urin in das Loch lassen und den Stock wieder gut hineinsetzen. — Man sehe einen Vogel so an , daß er einen wieder ansieht, so nimmt er die Krankheit an sich und muß sterben. —Speichel einem Saugfohlen in Wein genommen. — Den Sagt aus frischem Pferdemist gepreßt und eingenommen; das Pferd muß aber zuvor reinen Haber gefressen haben und dem Geschlecht des Patienten seyn.

Gerstenkorn, am Auge.

Alle Morgen mit nüchternem Speichel bestrichen.

Geschlechtstheile , geschwollene,

sind mit dein eigenen Urin zu waschen.

Geschwüre.

Man bestreicht mit einem Docht und thut diesen dann in eine Lampe wenn er verbrannt ist, ist das Geschwür heil.

Geschwulst.

Von gestandener abgenommener Milch trinke man das Dünne ab und das Dicke lege man auf. — Aus harte Geschwulst lege man schwarze Schnecken und nehme öfters frische.

Gewächse.

Etlichemale abwärts mit frischem Speck gestrichen und diesen dann unter eine Dachtraufe vergraben. —Bei abnehmendem Mond legt man viermal hintereinander ein Pflaster auf und läßt es jedesmal etliche Tage liegen. Das erste Pflaster wird dann an einen Baum gehangen, das zweite vergraben, das dritte in fließendes Wasser geworfen, das vierte verbrannt.

Gicht.

Man legt Erde auf das leidende Glied und läßt so lange darauf liegen, bis ganz erwärmt ist; dann thut man sie in einen Tops und pflanzt eine Rübe hinein; so wie diese wächst, nimmt die Gicht ab und verliert sich. — Die leidende Stelle im neuen Monde geritzt, ein paar Tropfen Blut auß etwas Baumwolle aufgegangen und diese in eine junge, außer dem Wege stehende Weide eingespundet.

Giftige Bisse.

Eine gedörrte Kröte aufgelegt.

Halsschmerz.

Mit dem mit Speichel benetzten Daumen an dem Arm der schmerzhaften Seite von der Handwurzel bis zur Hälfte des Unterarms längs der Puls oder eine Zeitlang aufwärts gestrichen. — Ueber Nacht einen wollenen Strumpf, den ein gesunder starker Mensch, am besten nicht vom Geschlecht Patienten, getragen hat, um den Hals binden.

Hände, schweißige.

Man reibe sie an dem Thürpfosten eines neuen hauses, zu dem man noch nicht eingegangen.

Hämorrhoiden.

Früh nüchtern ein Gänseei essen, welches in still geholtem Wasser gesotten worden. — Auf einem gewärmten frischen eichenen Brett, welches mit gutem Fett dick bestrichen worden, mit dem Bloßen sitzen. —Auf einer Löwenhaut sitzen und liegen. — Mit dem eigenen Urin waschen. — Von der fetten Henne hänge man eine Wurzel mit so vielen Knoten , als man deren am Mastdarm hat, zwischen die Schultern! beide Arten von Knoten vertrocknen mit einander.

Harnfluß.

Man esse einen Fisch, der im Bauche eines Hechtes gefunden worden.

Hornißstich.

Fliegen darauf zerquetschen.

Hühneraugen.

Mit frischem Speck gerieben oder ihn aufgebunden , und einige Zeit liegen gelassen und ihn dann vergraben. —Schwarze oder rothe Waldschnecken ohne Gehäuse darauf gerieben, oder darauf gebunden und liegen lassen bis sie sterben, dann sie vergraben.

Hundebiß, toller.

Von den Haaren des Hundes auf die Wunde binden und sich fortwährend in fließendem Wasser baden. — Nach dem Zeugniß des seligen Professor Junker in Leipzig ist kein Mittel zuverläßiger gedörrte Leber, Herz und Gehirn einen tollen Hundes, wovon drei bis vier Dosen in einigen Stunden nacheinander genommen werden, während dessen der Kranke im Bette bleibt, stark ausdünstet und aus den Wunden böse Materie fliesst. Nro. 10. des Leipziger Intelligenzen Blattes vom Jahr 1763 befindet sich die Nachricht; "Noch vor kurzem habe ich mit dem Vorrath, den ich von diesem Pulver aus der Halleschen Waisenhaus-Apotheke besitze, und welcher schon 16 Jahre alt ist, einige Personen männlichen und weiblichen Geschlechts, bei denen zum Theil die Vorboten naher Wuth schon da waren, durch göttlichen Beistand wiederhergestellt. — Dem tollen Hund die Leber herausgenommen, sie gebraten und zerrieben, in Branntwein gethan und diesen getrunken.

Husten, Krampf,

oder sogenannter Bettelmannshusten. Viel küssen.

Hypochondrie.

Auf Lorbeerblättern schlafen.

Impotenz.

Die große Zehe des rechten Fußes mit Eidechsenasche in Oel oder Honig gesalbt. — Einen Becher Frauenmilch trinken. — Man kaufe einen Hecht, ohne dabei zu handeln, lasse ihm Urin in das Maul und werfe ihn in fließend Wasser — Man nehme ein noch warmes Ei, lasse sein Wasser darüber laufen, siede dieses bis auf die Hälfte ein und schütte es in ein fließendes Wasser dem Strome nach. Das Ei öffne man ein wenig und verscharre es in einen Haufen der großen rothen Ameisen; so wie diese das Ei verzehrt haben, ist dem Patienten geholfen. — Man ziehe vor Sonnenaufgang einen eichenen Weinpfahl aus, lasse sein Wasser in das Loch und stecke den Pfahl verkehrt wieder ein. — Man pisse drei Morgen nacheinander durch den Trauring. — Räuchere die Geschlechtstheile mit dem Zahn eines Todten. — Wenn man argwöhnt, von einem Andern (sympathetisch) impotent gemacht worden zu seyn, pisse man durch einen aus einem Birkenzweig gemachten Kranz.

Jnsektenstiche.

Man ziehe den Stachel aus, wenn einer da ist, und zerquetsche Insekt, wenn man dessen habhaft geworden, oder doch eines eben der Art auf dem Stich.

Keuchhusten.

Einen größern Stein aus einem neuen Badeschwamm dem Kind um den Hals gehängt.

Kolik.

Die Hand eines Andern auf den bloßen Leib gelegt. — Den Saft aus frischem Pferdemist gepreßt und eingenommen; das Pferd mußt aber zuvor reinen Haber gefressen haben und von dem Geschlecht des Patienten jesu.

Kopfgicht.

Eine Hand auf die leidende Stelle, die andere auf die Herzgrube gelegt und dann die schmerzende Stelle mit dem eigenen Speichel bestrichen.

Kopfgrind.

Kröten, in einem wohlvermachten Topf zu Pulver gebrannt, und dieses auf den zuvor dick mit Schweineschmeer eingeschmierten Kopf gestreut und mit einer Blase überbunden, heilt den Grind in 24 Stunden.

Kopfschmerz.

Die rechte Hand eines Andern die leidende Stelle gelegt und mit der eigenen Rechte die Linke von Jenem angefaßt. . Bei Spannung im Hinterkopfe eine Hand aus diesen, die andere auf die Stirne gelegt. — Den Schleier eines Weibes um den Kopf binden.

Krämpfe.

Den Augenzahn eines Schweins klein gestochen und vor dem Anfall in Wasser genommen.

Krätze.

Man trage ein Hemd, worin ein Frauenzimmer menstruirt hat, drei Tage auf dem Leib.

Krebsschaden.

Braunwurzel im abnehmenden Mond gegraben, davon ein Stück mit ungeraden Knoten um den Hals gehängt, auch davon ein Pulver bereitet und Morgens und Abends ein halb Quent eingenommen. —Einen lebendigen Krebs, dem die Scheeren festgebunden, auf dem Schaden befestigt, und ihn so lange darauf liegen gelassen, er stirbt; dann ihn vergraben. — Pulversirten Menschenkoth eingestreut. — Gepulvertes Todtenbein täglich früh und Abends so viel wie eine Haselnuß in Getränk eingenommen oder auch gebrannt eingestreut.

Kropf.

Patient lasse einen Maulwurf in der Hand, durch Druck derselben, sterben; das Thier wird nachher geröstet und gepülvert, und dem Patienten, ohne daß ers weise , in einer Erbsensuppe gegeben. So vergeht dei Kropf in neun Wochen. —Geschabter Pferdehufe in frischem Urin aufgelegt. —Den Kropf mit der Hand eines Todten streichen. — Die Hand eines Todten zum öftern aufgelegt, bis sie anfängt, zu verwesen. — Man macht in eine an fließendem Wasser stehende junge Weide einen senkrechten — und an dessen Ende zwei horizontale Einschnitte, in Gestalt einer römischen I, schlägt die Rinde zu beiden Seiten zurück, schneidet einen Spahn heraus und reibt mit diesem den Kropf über und über, jener warm ist; dann setzt man ihn geschwind wieder an seine Stelle, schlägt die Rinde über ihn wieder zusammen und bindet sie mittelst eines Bindfadens um den Baum fest zu. Lähmung. Man reibe das gelähmte Glied mit Menschenfett ein. —- Magnetisire es wiederholt.

Lebensverlängerung.

Viel um junge Leute seyn, so daß man ihre Ausdünstungen einathmet. —Daher werden Schulmeister oft so alt.

Mastdarmvorfall.

Sich mit dem Bloßen auf ein neues, gewärmtes eichenen Brett setzen, welches mit Schaaf und Hirschmark dick bestrichen worden.

Melancholie.

Am Lorbeerblättern schlafen.

Milchstechen,

bei Entwöhnung oder bei dein Tode des Rindes. Einen hornenen Kamm zwischen die Brüste gesteckt, aber wieder weggenommen, sobald das Stechen aufgehört hat.

Milzbrand-Blatter.

Umschläge von frischem Kuhmist mit frischer Milch gemischt, öftere erneuert, heilen dieses sonst leicht tödtliche nebel gans leicht und sicher. — G. auch den Artikel: Blattern, schwarze.

Milzsucht.

Man legt eine noch warme Ziegenmilz in die linke Seite, läßet sie hier einige Zeit liegen und hängt sie dann an die Sonne zum Dörren.

Monatsfluß , ausbleibender ;

Hirschfett aus die Theile geriebenen — Zu starker: Einen guten Jaspis oder ächte Korallen am Halse tragen. — Menstruum in einem Tüchlein aufgefangen und dieses über Nacht vom Nabel bis an die Scheide aufgelegt. — Etwas Menstruum über Feuer pulverisirt und davon soviel wie eine Haselnuß in Wein genommen. — Ein mit Menstruum befeuchtetes Läppchen in das Feuer werfen.

Muttermale.

Bei Neugebornen bestreiche man sie gleich mit der Nachgeburt. — Man lasse die Hand eines Todten so lange darauß ruhen, bis sie davon kalt werden. — Ein Stückchen rohes Rindfleisch wird einer frischen Leiche in die rechte Achselgrube gelegt, 24 Stunden liegen gelagen, dann für mehrere Stunden auf das Mal gebunden und darauf vergraben. Auf diese Art ist ein großes behaartes Muttermal binnen sechs Wochen verschwunden.

Nagel, eingewachsener in den Zehen.

Mein verbrenne etwas von seinen eigenen Haaren auf dem Nagel, tröpfele Talg daraus und mache einen Verband darum.

Nasenbluten.

Eine Spinne in einem leinenen Tuch zerdrückt und unter die Nase gehalten. — Einen Tropfen Blut auf eine Spinne fallen, und sie damit laufen lassen. —Bernstein in der Hand halten. — Einen Jaspis unter dem Daumen der Hand, auf deren Seite das Blut aus der Nase fließt, festgehalten. — Den kleinen Finger der dem blutenden Nasenloch entgegengesetzten Hand mit einem Faden fest umbinden. — Wenn das Blut aus dem rechten Nasenloch kommt, schlage den kleinen Finger der rechten Hand ein, und drucke ihn mit der Linken fest an, kommt es aus dem linken Loch, so verfahre links ebenso. — Etwas Blut in einem Löffel überm Licht verdunsten lassen. — Oder laß es auf glühend Eisen fallen. — Geronnenes und zerriebenes Blut in die Nase ziehen. Vergleiche auch den Artikel: Blutungen zu stillen.

Niederkunft, zu befördern.

Eine Schlangenhaut um den Hals oder Leib gebunden und nach erfolgter Niederkunft sogleich abzunehmen. — Die Gegend um den Nabel mit Schlangenfett schmieren. — Das Wasser trinken, worin zwei Eier gesotten worden. — Die Milch eines andern Weibes trinken. — Des Mannes Hemd anziehen. — Auch die Gegenwart des Mannes ist förderlich. — Der Abgang der Nachgeburt wird befördert, wenn die Frau etwas von des Mannes Urin nimmt.

Niesen, zu vieles und zu starkes.

Die Hände in warmem Wasser waschen. — Augen und Ohren mit den Fingern reiben. — Die hohlen Hände und die Fußsohlen reiben.

Ohnmacht.

Den Herzfinger reiben oder ihn mit Gold berühren.

Ohren , böse.

Urin von einem Knaben hineinträufeln. — Täglich einigemale die Ohren anhauchen lassen und Abends Frauenmilch hineintröpfeln.

Otternbiss.

Otternfett aufgelegt. Pest. In die Rinde eines eben aus dem Backofen kommenden Brodes schneide ein thalergroßes koch, gieße Kampferspiritus hinein, lege dem Kranken ein leinen Läppchen auf den Nabel und das Brod mit der gemachten Oeffnung darauf, decke ihn gut zu, so wird er bald schwitzen, wobei das Brod das Gift an sich sieht und dann vergraben wird .- Bei Beulen binde man einen lebendigen Frosch auf, und wenn er todt, einen andern , und so fort bis sie am Leben bleiben. Auch Tauben mit gerupftem Bürzel kann man dazu nehmen. — Vergleiche Blattern , schwarze.

Podagra..

Das erste abgeschnittene Haar von Knaben ausgelegt. — Asche Weiberhaaren mit Schweineschmeer desgleichen. — Mit spiritus urinae täglich drei bis vier Mal gewaschen. — Blut in einem bedeuten Tops zu Asche gebrannt, diese mit Regenwasser so lang gekocht, bis ein Salz niederschlägt und von diesem etwas eingenommen. — Menstruum mit Rindsfett bei Feuer gut zerlassen, aufgelegt. — Man bohre ein Loch in einen noch frischen Baum, binde die Bohrspäne auf das Bein , lasse daselbst gut durchwärmen, und thue sie dann wieder in das koch und verpflocke dieses.

Pollutionen.

Man lasse durch einen unschuldigen Knaben den Samen von Sauerampfer sammeln und trage diesen bei sich.

Pusteln

und dergleichen. Mit nüchternem Speichel bestreichen.

Rheumatismus.

Suppe von Katzenfleisch essen. —Kurzhaarige Hunde sich liegen haben. — Diese Mittel helfen auch für die Gicht.

Rose oder Rothlauf.

Blaues Zuckerhutpapier oder ein Stückchen rohe Leinwand in Hasenblut oder in Menstruum getaucht, trocken aufgelegt.

Ruhr , rothe.

Man streue auf den frischen Stuhlgang eine Hand voll Salz. — Ein Stückchen Holz in den Stuhlgang des Kranken getunkt, wird mit diesem Ende in ein Stückchen Speck gesteckt, und dem Kranken ein oder zwei Eßlöffel zerlassenen Speck von demselben Stück eingegeben. —Pulverisirte Menschenknochen in rothem Wein genommen.

Schlaflosigkeit.

Man lasse sich frottiren.

Schlafsucht.

Vom Haar des Patienten verbrannt und ihm unter die Nase gehalten.

Schlagfluße.

Ein kräftiger Mann setze seinen Fuß auf den vom Schlag Getroffenen, und bleibe eine gute Weile in dieser Stellung.

Schlangenbiß.

Getrockneten Schlangenkopf auf die Wunde legen.

Schlucksen ,

bei oder nach dem Essen. Man lege die Gabel, mit der man ißt oder gegeben hat, mit den Zinken gegen sich.

Schwindel,

zumal beim in die Höhe Steigen. Man trage einen Bergkristall bei sich; esse das Gehirn von Eichhörnchen oder Katzen.

Schwinden eines Gliedes.

Man läßt an dem schwindenden Gliede den ersten oder dritten Jag nach dem neuen Mond einen Tropfen Blut, fängt ihn einem Fleckchen ungebleichter Leinwand auf, wickelt dieses zusammen und thut es sammt abgeschnittenen Nageln von händen und Füßen, nebst Haaren allen Theilen des Körpers in ein platt gedrucktes Stückchen Jungfernwachs, macht dieses zu einem Zäpfchen und spundet in einen noch im Wachsthum begriffenen Baum gegen Osten ein und setz einen Keil von ebendemselben oder von Eichenholz darauf.

Schwindsucht.

Abends und Morgens eine Unze Wasser, Menschenblut destillirt, getrunken. — Vier Tage nach dem neuen Mond nüchtern, ohne es zu wissen, fünf Läuse in einem Bissen Brod gegeben und darauf zwei Stunden gefastet. So hat eine Gräfin Hohenlohe vor 100 Jahren glücklich Schwindsuchten geheilt. — Auch gilt hier dasselbe Verfahren wie im vorigen Artikel , nur daß man Tropfen Blutes von Haupttheilen des Körpers entnimmt.

Scorpionstich.

Den Scorpion auf der Wunde zerquetschen. — Eine Maus auß die Wunde binden.

Seuchen , Schutz vor.

Ein Stückchen Dachsfell auf bloßem Leib getragen.

Sommersprossen.

Mit Froschlaich bestreichen.

Staupe,

der kleinen Kinder. Der Vater gebe dem Kinde drei Tropfen Blut aus dem ersten Gliede seines Goldfingers ein.

Steinschmerzen.

Den Stein aus der Blase eines Stieres, der im Mai geschlachtet wird, in weißen Wein gelegt, der davon gelb wird. Von diesem muß der Patient trinken und das Abgegossene wird mit Wein nachgefüllt. — Bodensatz aus dem Nachtgeschirr oder menschlichen Blasenstein selber, gepülvert dem Kranken eingegeben.

Stummheit.

Qualm von verbrannten alten Schuhen, Strümpfen, Hüten, Kleidern, in den Mund gezogen.

Sympathetische Kur aller Krankheiten.

Man kocht ein Stück Fleisch dreimal in des Kranken Urin, wie er ihn dreimal nach einander läßt, und gibt es dann einem ausgehungerten Hund oder gefräßigen Schwein zu fressen. Das Thier wird davon krank oder stirbt gar, der Kranke aber geneset.

Sympathetisches Pulver.

Vitriol, der an der heißen Sonne zergangen, zu seinem Pulver gemacht. Hiermit bestreue ein mit des Kranken oder Verwundeten Blut befeuchtetes Tüchlein oder auch nur das Instrument der Verwundung, nachdem solches mit etwas Wasser benetzt worden ; der Verwundete aber wasche alle Tage seine Wunde mit seinem Morgen-Urin und verbinde sie mit reiner Leinwand. Dieß Pulver so angewendet, ist gleich blut- und schmerzstillend und heilend.

Taubheit.

Die inwendige Fußsohle des bei Tage getragenen noch warmen Strumpfes über Nacht auf das Ohr gebunden. — Milch von einer seit 10 bis 12 Wochen Säugenden in die Ohren getropft. — Knabenharn desgleichen.

Ueberbein.

Ein Todtenbein aufgebung den und es dann wieder an seinen Ort gethan. — Mit einem alten Knochen bei abnehmendem Monde das Ueberbein alle Tage streichen und jenen dann wegthun. — Mit einem ausgebleichten Knochen , den man im Freien findet, drücke man etliche Mal quer auf das Ueberbein und werfe ihn dann hinter sich, ohne sich nach ihm umzusehen.

Universal-Medicin.

Der Spiritus vitalis, aus dem eigenen Blut ohne Feuer abgezogen, zu einem bis zwei Tropfen genommen , heilt jede Krankheit und verlängert das Leben. — Das aus Blut von jungen gesunden Mannspersonen destillirte Oel, oleum sanctum , heilt alle innere Krankheiten und täglich zu einem Tropfen in etwas Wein genommen , schützt es vor Krankheit verlängert das Leben.

Vergiftung,

Präservativ gegen. Grobe Kardendistelwurzel, zwischen den beiden Frauentagen ausgegraben, am bloßen Leibe getragen. Verrenkung. Eine Aalhaut umgebungen. — Mit Talg eingerieben, der mit Asche von verbrannten Weiberhaaren gerührt worden.

Verstopfung..

Man trinke etwas von seinem eigenen eben gelassenen Urin . — In einen hohlen Röhrknochen wird etwas vom Stuhlgang gethan und der Knochen gut verstopft in warm Wasser gehalten; so wie sich der Inhalt Knochens erwärmt mußt die entsprechende Person zu Stuhle gehen. Dieß kann man wiederholen so oft man will, und es ist demzufolge zugleich ein sympathetisches Purgirmittel.

Wadenklamm.

Einen Schlüssel an die Wade oder an die Kniekehle halten.

Waffensalbe.

Menschenblut, Leinöl und gutes Fett wohl gemischt und damit Waffe oder das Werkzeug überhaupt, womit die Verwundung geschehen, oder auch nur ein Stück Holz, welches einige Zeit auf der Wunde gelegen hat und blutig geworden ist, gesalbt und an einem Ort aufbewahrt, wo es Berührung , Licht , Wärme und Feuchtigkeit gesichert ist; die Wunde selbst in alle Morgen mit dem eigenen Urin zu waschen und mit einem leinenen Verband gegen den Zutritt der Luft verwahren.

Anmerkung.

Luft, Licht, und vor allem Mondschein sind der Heilung einer Wunde hinderlich ja letzterer höchst gefährlich; Wunden , diesem, zumal bei zunehmendem Monde ausgesetzt, verschlimmern sich zusehends, wie denn Fleisch im Mondschein schneller Sault im Sonnenschein.

Warzen.

Man mache in einen Zwirnfaden so viele Schleifen als man Warzen hat, stecke nach einander jede Warze in eine Schleife und ziehe sie zu, mache sie wieder auf und ziehe die Schleife als Knoten zu, und vergrabe den Bindfaden an einem Ort, wo er geschwind faulen kann. — Man reibe die Warzen mit eben so viel Knoten eines oder mehrerer aus dem Mist genommenen Strohhalmes und werfe diesen wieder auf den Mist. — Man schneide einen harten Apfel oder eine Kartoffel von einander, reibe mit dem Abschnitt die Warzen, binde den Apfel oder die Kartoffel wieder zusammen und vergrabe sie oder werfe sie in einen Fluß. — Man reibe sie mit der abgezogenen Magenhaut einer eben geschlachteten Henne, oder mit frischem Fleiss / oder Speck und vergrabe diese an einem Ort, wo sie geschwind faulen können.

Wassersucht.

Eine an der Sonne gedörrte Kröte auf den geschwollenen Bauch gebunden. —Lasse dem Patienten am rechten Arm zur Ader, thue das Blut in ein eben ausgeleertes Ei und vergraben dieses in den Mist. —Von des Patienten Urin in einer Schweinsblase in den Schornstein gehängt, und wenn jener vertrocknet , diese in das Apartement werfen. — Ein Ei in des Patienten Urin hart gekocht und mit gemachter kleiner Oeffnung in einen Ameisenhaufen vergraben. — Patient trinke mehrere Morgen hinter einander nüchtern von seinem Urin. — Abschnitzel von den Fingers und Zehennägeln des Kranken in einem leinenen Läppchen einem Krebs auf den Rücken gebunden und ihn in ein fliessendes Wasser gesetzt.

Wechselfieber, Schutz vor.

Von dem erst erblickten blühenden Korn streife man drei Aehren die Blüthe ab und esse sie, so bekommt man im Laufe des Jahres kein Wechselfieber.

Weinsaufen abzugewöhnen.

Man den Trinker den Saft von Weinstöcken trinken den man im Frühjahr durch Aufritzen der Stöcke gewonnen hat. — Man gebe ihm Wein zu trinken, in dem man einen Aal hat krepiren lassen.

Wespenstich.

Man schlägt sein Wasser an die Erde ab, rührt um und legt davon .

Wolf, angerittener.

Pferdespeichel, beim Kauen des Futters zu entnehmen, die wunde Stelle gestrichen.

Würmer.

Man Molche über ein Tuch laufen und binde dieses auf den bloßen Leib. — Den Saft aus frischem Pferdemist gepreßt und eingenommen. Das Pferd muß aber zuvor reinen Hafer gefressen haben und von dem Geschlecht des Patienten seyn. - Gebrannte Regenwürmer in Milch genommen. Abgegangene Würmer werden getrocknet und gepülvert und dem Betreffenden ohne Wissen im Getränk beigebracht.

Wunden. Wunden. Wunden.

Das Instrument, womit die Verwundung gesehen, stecke man in die Erde oder in Speck und lasse es so lange darin stecken, bis die Wunde heil ist, welches, besonders auf letztere Art, in Kurzem geschieht.

Wunden, böse.

Eine gedörrte Kröte ausgelegt.

Wundholz, sympathetisches.

Von einer kräftigen Esche wird im Frühjahr, wenn das Laub vollkommen heraus ist, bei zunehmendem Monde Sonnenaufgang ein Ast mit einem Schnitte von unten nach oben abgeschnitten. Mit dessen Stiel bestreicht man die Wunde oder auch nur das Werkzeug der Verwundung, die Wunde selber wird mit kaltem Wasser rein gehalten und mit Linnen verbunden , der Ast aber im Kühlen und Dunkeln sorgfältig verwahrt. Das Bluten hört sogleich auf und die Wunde heilt geschwind.

Anmerkung.

Das Wundholz dient auch gegen Geschwüre, Gewächse und den Buckel bei Kindern.

Wunden Kopf.

Weiberhaare in Oel oder Wein getaugt, aufgelegt.

Wunden ohne Schmerz zu heilen.

Man saugt etwas von dem Blute in einem Glase mit Vitriol auf und setzt dieses an einen dunkeln, trockenen und kühlen Ort; die Wunde selbst aber wird blos mit kalt Wasser und Leinewand besorgt.

Wunden , Pulver herauszubringen.

Ein Stückchen frischer, ungesalzener Speck wird durch die Wunde gezogen ; dieser nimmt das Schießpulver mit sich.

Wundliegen der Kranken.

Frisches Fließwasser, täglich Sonnenaufgang geschröpft, unter das Bett gesetzt.

Wurm am Finger.

Zerquetschte Regenwürmer oder einen lebendigen aufgebunden ; dieß hilft sehr geschwind. — Ein Todtenbein uni den Hals hängen.

Zähne, lockere.

Man wasche des Morgens das Zahnfleisch mit seinem Urin.

Zähne, verdorbene.

Zerquetschte Heuschrecken aufgelegt.

Zahnen der Kinder zu befördern.

Man reibe das Zahnfleisch öfters mit der Muttermilch) ; koche den ersten Brei, den man dem Kinde gibt, mit ebenderselbe. — Der Vater reihe das Zahnfleisch öfters mit dem Daumen seiner rechten Hand. — Oder es mit einem Hasenzahn gerieben. — Man hange dem Kind einen Zahn von einem einjährigen Füllen um den Hals.

Anmerkung.

Damit Kinder gesunde und dauerhafte Zähne nachbekommen , spunde man die ersten ausfallenden in einen Eichenbaum.

Zahnschmerzen.

Den ersten einem Kinde ausfallenden Zahn lasse man es verschlucken, so bekommt Zeitlebens kein Zahnweh. — Flöhkraut, erst in kalt Wasser, dann den Backen gelegt, bis es durchhitzt ist und darauf in den Mist vergraben. — Mit dem vom Speichel benetzten Daumen an dem Arm der schmerzhaften Seite von der Handwurzel bis zur Hälfte des Unterarmes längs der Pulsader eine Zeitlang aufwärts gestrichen. Aus einer jungen Weide ein Splitterchen geschnitten, und damit das Zahnfleisch an der schmerzenden Stelle blutig gestochert, darauf den Splitter wieder in den Baum gut eingesetzt und die Stelle zugeklebt. — Mit einem neuen Nagel an den Zähnen gestochert, bis er blutig wird, und ihn dann im Keller an einen Ort eingeschlagen, wo weder Sonne noch Mond hinscheint. — Man reibe den schmerzhaften Zahn mit demselben Zahn aus einem todtenkopf und lasse diesen wieder fortbringen. - Hänge einen Zahn an den Hals

2. Sympathetische Heilungen an Thieren.

(Ebenfalls alphabetisch nach Krankheiten.)

A. An Pferden.

Bezauberung.

Johannis zu fressen geben.

Blutig getreten.

Talg mit kurzen Pferdehaaren gemischt, aufgelegt.

Blutstillen nach coupirtem Schwanz.

Haare vom Gemachte auf Ader gedüpft.

Gedrückte Stellen.

Eine Handvoll grünes Flöhkraut zwischen Steinen geklopft, aufgelegt und wenn es durch und durch warm geworden, im Mist vergraben , die gedrückte Grelle aber alle Tage kalt gewaschen.

Geschwulst vom Satteldruck. Heißen Pferdemist über Nacht aufgelegt.

Geschwulst überhaupt.

Neu gesponnenes Garn von dem Hasel genommen und dem Pferd zweimal des Tags gesotten auf die Geschwulst gebunden.

Krankheit, ohne daß man weiß, worin sie besteht.

Man gebe dem Pferd von seinem eigenen Harn oder von den Warzen an den Vorderbeinen ein.

Krankheit überhaupt.

Den Sattel verkehrt aufgelegt und über das Kreuz hinabgezogen.

Mastdarmes-Austreten.

Man wasche ihn alle Tage mit dem warmen Harn des Pferdes.

Mauke.

Eine grüne Eidechse lasse man in einem Eimer Wasser krepiren, und mit dem dem Wasser üch findenden Schaum wasche man den Schaden zwei oder dreimal mir einem reinen Schwamm.

Misten, nicht können.

Warmen Menschenharn eingegossen.

Müdigkeit wegzunehmen.

Man stelle das Pferd, nachdem es geruht hat , in fließend Wasser er bis über die Kniee gegen den Strom und lasse es so eine gute Zeit stehen.

Pest.

Lunge, Leber und ein Stück dem herzen eines gefallenen Pferdes werden in einer neuen , wohl verdeckten Pfanne gedörrt, dann pulverisiert und davon jedem Pferd ein Loth in drei Theilen, Früh, Mittags und Abends eingegeben.

Rotz.

Junge, noch blinde Hunde werden in einem neuen Tigel zu Pulver gebrannt, frischer Hopfen in einem neuen Topf gekocht, in einem neuen Sack dem Pferd unter die Nase gehalten und ihm dann jenes Pulver in die Nase geblasen.

Satteldruck. a. Daß der Sattel nicht drücke,

lasse man ihn unten mit roher Leinewand beziehen, die im Frühjahr in den Froschlaich getaucht und im Schatten getrocknet worden.

b. Den Satteldruck zu heilen.

Frischen Lehm mit Urin durchzogen, aufgelegt. — Eine Handvoll grünes Flöhkraut zwischen zwei Steigen geklopft, die wunde Stelle gelegt und so lang darauf liegen gelassen, bis es gans durchwärmt ist, dann an einen Ort vergraben, wo es geschwind fault, den Schaden aber alle Tage mit kaltem Wasser waschen.

c. Daß der Satteldruck trotz des Reitend heile.

Unter den Sattel rohe Leinewand gelegt, die im Frühjahr in frühzeitigen Froschlaich getaucht worden, und selber getrocknet ist. — frisch abgezogenes Lammfell mit der Hautseite den Schaden gelegt und den Sattel darauf.

Seuche f.

Pest.

Stetigseyn.

Einen Zaum Wolfleder auflegen.

Verbällter Huf.

Kuhmist umgeschlagen.

Vergangen.

Menschenkoth an das Gebiß geschmiert, dieß eingelegt und das Pferd geritten. — Drei Schamhaare in Brod eingegeben und das Pferd warm geritten.

Vernagelt.

Das Hufeisen abgenommen, die Stelle gesäubert, Talg hinein eingetröpfelt und Pferdemist aufgedunsen.

Verschlagen f.

Verfangen. Würmer. Dem Pferde zwei oder dreimal seinem eigenen Harn eingegossen. — Menschenkoth so viel wie eine welsche Nuß eingegeben. — Abgegangene Würmer gedörrt und gepülvert dem Pferde mit Brod gegeben.

Wunden , Maden darin.

Ein paar Haare vom Pferde vor Sonnenaufgang zwischen die Rinde einer schwarten Espe gesteht, und dieße etliche Tage wiederholt.

B. An Rindvieh.

Bezauberung.

Johanniskraut zu fressen geben.

Blutige Milch.

Man gebe sie der Kuh zu saufen , so vergeht es.

Blutstallen.

Buttermilch oder den eigenen Harn eingegossen.

Druck vom Joch.

Vergleiche den Artikel ; Gedruckte Stellen , in A.

Giftige Bisse.

Eine gedörrte Kröte aufgelegt.

Milzbrand.

Etwas von einem gefallenen Stück gedörrt und gepülvert und den Kranken und Gesunden, letztern einmal, erstern ein paarmal ein wenig davon gegeben.

Seuche.

Gedörrtes Rindfleisch mit Weinessig gegeben. — Etwas von gefallenem Vieh, Teufelsabbiß und Salz dem Vieh eingegeben.

Verwerfen der Kühe.

Man verbrenne den Kopf des Kälbchens und gebe der Kuh von dem Pulver mit Salz und Hasenhaaren ein , so verwirft sie nie mehr.

Anmerkung.

Stirbt das Saugkalb, so verliert die Kuh die Milch.

Warzen am Kopf und Hals.

Man umbinde sie bei abnehmendem Monde mit Pferdehaar, so sterben sie ab.

C. An kleinerem Vieh.

Wiederkäuen , Nichts.

Man gebe dem nicht-wiederkäuenden Stück Vieh Speichel von einem Wiederkauenden auf Brod.

Wieselbiß am Euter.

Man reibe diesen mit einem Wieselbalg.

Finnen.

Man gebe den Schweinen Seifenwasser, womit man sich gewaschen, zu saufen.

Schaafpocken.

Ein daran gefallenes Schaar wird verbrannt und die Asche den Schaafen unter dem Futter gegeben, aber dabei etliche Jage kein Saufen.

Schweinepest.

Das Herz eines gefallenen Schweins klein gehackt und mit Kleien gemischt , den Schweinen fressen gegeben.

II. Sympathetische Nützlichkeiten für das tägliche Leben.

1. Für Speisen und Getränke.

A. Speisen.

Fleisch geschwinder gar zu kochen.

Man thue ein Stück Glas oder Stahl oder Zinn in — oder streue Gals unter den Topf. Eine versalzene Suppe wieder gut zu machen. Man breite über der Terrine ein dünnem Tuch aus und streue Gals darauf; dieses zieht das Salz in der Suppe an sich.

Beste Zeit zum Schlachten.

Bei zunehmendem Monde, denn dann ist alles Fleisch saftiger und kocht schneller.

Anmerkung. Die rechte Seite jedes Thieres ist wärmere und kräftigere, liefert also bessere und schmackhaftere Nahrung als die linke. — Hieraus folgt zugleich, daß wir von Natur, nicht durch Gewöhnung, Rechts sind, und daß das Linksseyn ebenfalls keine Gewöhnung, sondern eine Anomalie ist, die sich nicht wohl abgewöhnen läßt, dessen auch nicht bedarf, denn in einem solchen Falle vertritt die linke Seite vollkommen die rechte.

Bemerkung.

Man darf Milch nicht warm von der Kuh auf das Feuer bringen, denn die Kühe bekommen davon leicht Entzündung des Euters.

Große und starke Aale

bei'm Schlachten zu bändigen, halte man ihnen einen Magnet an den Kopf.

Wenn Mehl schimmlichtes Brod

gibt, thue man etwas Kornblüthe in den Taig.

B. Getränke.

a. Wein.

Weißagen Wein in rothen —

und rothen in weißen zu verwandeln. In ersterem Falle thue man Asche von rothen — im andern Asche von weißen Reben in das .

Jungen Wein unschädlich

zu machen, thue man etwas Erde von dem Berge, welchem der Wein gewachsen, in das Faß.

Daß der Wein sich immer halte,

lege man eine Rebenwurzel dem Berge, auf welchem der Wein gewachsen, in das Faß.

Trüben Wein zu klären.

Man schütte eine Schüssel reinen Sand und Kiesel nebst etwas gestohlenem Weinstein in das Faß, rühre es gut um und fülle es voll. Nach drei Tagen ist der Wein klar.

Daß sich der Wein , wenn er gerührt worden , bald setze,

thue man reinen Kieselstein aus klarem Fließwasser in das Faß.

Wenn der Wein verderben will,

rühre man Weinrebenasche in das Faß.

Verdorbene Weine wieder gut zu machen,

mache man Weinstein in einem neuen Tiegel heiß, thue ihn in das Faß und rühre gut um.

Weinprobe.

Man lege ein Ei in den Wein, schwimmt es, so ist er gut, sinkt es, so ist er verfälscht.

b. Bier.

Daß ein Gebräude im Sommer nicht sauer wird ,

werfe man einen Kienspan, eine Spanne lang und einen Daumen breit , auf das Bier, wenn es noch warm ist.

Daß das Donnerwetter

dem Gebrauche nicht schade, decke man die Butte mit Brettern zu , lege reine Leintücher darauf und auf diese etwas Salz, kleine Kiesel und Lorbeerblätter.

Daß das Bier in den Fässern bei

Gewitter nicht umschlage, setze man Gefäße mit glühenden Kohlen in den Setter.

Daß sich das Bier lang halte

,lege man Kieselsteine aus fließendem Wasser oder ein frisches Ei , alle Tage ein neues , hinein.

Daß Bier auf dem Faß nicht sauer werde ,

verfahre man ebenso wie vorher.

Trübes Bier zu klären,

werfe man eine Handvoll reinen Sand in das Fass .

Vom Fahren trübes Vier

geschwind zu klären, thue man Kieselsand hinein.

Daß ein angezapften Faß Bier nicht sauer werde ,

thue man ein Ei von demselben Jage hinein und mache den Spund mit Lehm fest zu.

Sauergewordenes Bier wieder herzustellen,

thue man zwei bis drei Hände voll gemahlenes Malz in die Sonne, so gährt es von Neuem. — Ein Büschel Hafer sammt dem Stroh, wenn es aufangt zu gilben vom Felde genommen, und in das Bier gehängt.

Wenn das Bier nach dem Fasse schmeckt,

hänge man einen Bündel Weizens ähren hinein.

2. Für den Garten.

A. Blumen.

Rechte Zeit zum Säen und Pflanzen der Blumen.

Bei zunehmendem Mond ; gefüllte aber zwei Tage vor — oder im Neumond.

Gefüllte Blumen zu ziehen,

säe man den Samen solcher, die genau bei Vollmond geblüht haben, und setze die Pflanzen zwei Tage vor — oder am Neumond.

Eine verwelkte Pflanze wieder zu beleben,

setze man eine Kamille neben sie.

Den Duft der Rosen zu erhöhen,

stecke man Zwiebeln oder Knoblauch um Rosenstöcke auch Rosen und weiße Lilien duften neben einander stärker und schöner.

B. Gemüse.

Saatzeit für Gemüse.

Alle Wurzel- und Knollengewächse müssen bei abnehmendem — alle Krautpflanzen bei zunehmendem Monde gesäet, gesteckt oder gepflanzt werden; Hülsenfrüchte im letzten Viertel.

Sehr große Rüben zu ziehen,

fülle man den Samen in eine ausgehöhlte Rübe und drei Tage darin.

C. Obst.

Wenn ein junger Baum nicht tragen will,

peitsche man ihn im November und Februar mit starken Stricken oder dünnen Stöckchen dieß löset die Stockung der Säfte.

Damit das Obst nicht unreif abfalle,

binde man einen Kranz von Kornraute oder Weizentrespe, mit der Wurzel ausgerissen, um den Stamm; spalte eine Wurzel und stecke einen Kieselstein dazwischen.

Die Baumfrüchte vor dem schädlichen Herbstthau zu schützen,

stelle man Gefässe mit Wasser um die Baume.

Steinobst ohne Steine erzielen,

nimmt man den Bäumen oder Aesten, die dergleichen tragen sollen, das Mark.

Saure Früchte in süße zu verwandeln,

dobre man eine Spanne hoch über dem Boden ein Loch schräg einwärts in den Stamm, fülle es mit Honigseim und pflocke es zu.

Einen alten Baum zu verjüngen ,

stecke man unter seine Wurzeln Hagedornwurzeln und dünge mit Schweinemist.

Rechte Zeit zur Weinlese; Bei abnehmendem Monde.

D. Sympathie und Antipathie zwischen Gewächsen.

Dem Weinstock ist die Nähe von Kirsch- und Ulmenbäumen gut. — Ein blauer Weinstock dicht an einen weißen gepflanzt, macht diesen auch blau. — Der Weinstock wird fruchtbarer, wenn man Weinstein an die Wurzeln streut. —Kastanien neben Maulbeerbäumen werden noch einmal so groß. — Der Nußbaum schauet allen Bäumen , mit Ausnahme des Hagäpfelbaums. — Citronen und Pomeranzen, Myrthe, Cypressen und Lorbeer gedeihen besser neben einander. - Feindlich sind ; Oelbaum und Eiche, Weinstock und Lorbeerbaum; ; ein Eichbaum, neben einen Nußbaum gesetzt, verdorrt, Gurken unter Oelbäumen desgleichen. —Schierling neben einen Weinstock gesetzt, verwelkt. —Koloquinten sind allen Kräutern schädlich. —Rosen werden durch die Nähe des Knoblauchs oder der Zwiebeln wohlriechender. — Der Spargel liebt die Nähe des Poley. —Rosenöl und Pomeranzenwasser hat zur Zeit der Blüthe dieser Gewächse keinen Geruch. "Wenn die Reben wieder blühen, rührt sich der Wein im Fasse."

E. Bienen.

Schädlichkeiten Bienen.

Buchsbaum, Wermuth, Salziges, Katzen, die Nähe menstruirender Frauenzimmer. — Schwarze Kleider können sie nicht leiden.

Anmerkung. Wenn der Bienenvater stirbt, müssen die Stöcke auf eine andere Stelle gebracht werden, sonst gehen sie ein. — Dasselbe gilt von den Stubenvögeln in Bezug dessen, der sie füttert.

Bienenstöke vor Ameisen zu schützen.

Man umwickele ihren Fuß mit Lumpen von alten gebrauchten Fischernetzen. Schutz Bienenstich. Man stecke die Hand an einen gewissen Ort und fahre dann mit ihr über das Gesicht.

Heilung des Bienenstichs.

Siehe diesen Artikel in I. 1.

F. Gartens Ungeziefer.

Sperlinge von den Kirschbäumen abzuhalten,

hänge man in die Wipfel todte Sperlinge.

Maulwürfe.

Man hänge todte dergleichen über den Haufen auf. Bäume vor Ameisen zu schützen, wickle man Lumpen alten gebrauchten Fischernetzen unten um die Stämme.

Den Garten überhaupt von Ameisen zu säubern ,

bringe man Waldameisen herzu, welche die Gartenameisen tödten , ohne sonst Schaden zu thun. Anmerkung. Die Ameisen arbeiten nicht bei Neumond.

Obstbäume von Raupen zu befreien,

bohre man ein Loch schräg abwärts in den Baum , gieße Baumöl hinein und propfe es zu. — Man schüttele die Bäume am Charfreitag vor Sonnenaufgang.

Pflanzen vor Raupen zu sichern,

lasse man den Samen durch eine Schlangenhaut taufen. ,

Raupen zu vertilgen.

Man koche Raupen in Wasser und besprenge mit diesem die Erde nicht die Pflanzen selber.

Gegen Erdflöhe

lasse man den Samen der Pflanzen durch eine Schlangenhaut laufen.

3. Für die Feldwirthschaft.

A. Für das Feld.

Zu erfahren, welche Getreideart kommendes Jahr am besten gerathen werde.

Am 8. Juli stecke man von jeder Getreideart etliche gute Körner in die Erde ; die bis zum 20. am besten aufgegangen sind, werden das folgende Jahr am besten gedeihen.

Zeit zum Düngen.

Bei abnehmendem Monde, weil darauf nicht so viel Unkraut folgt.

Vorsicht beim Säen.

Man thue das Saatgetreide nicht in Mehlsäcke, davon kommen der Brand und andere Krankheiten hinein.

Daß kein Brand 2c. . in das Getreide komme,

säe man es aus einem neugewaschenen Tuche und verschließe dieses dann sorgfältig bis nach der Erndte. Rücksichten auf den Mond bei der

Saat. a. . Im Allgemeinen:

In zunehmendem Mond muß man Vormittags — im abnehmenden Nachmittags säen. Kein Getreide, mit Ausnahme der Erbsen und Wicken, darf bei Mondwechsel gesäet werden.

b. Im Besondern. Roggen und Weisen ist bei abnehmendem Monde — Sommerkorn und Märzgerste im letzten Viertel zu säen; Hafer im März, bei abnehmendem Monde, im April gesäet, gibt er mehr Stroh und weniger Körner ; Buchweizen im letzten Viertel, sonst blüht er immerfort Erbsen desgleichen und aus demselben Grunde; Wicken je bei zunehmendem oder abnehmendem Monde , je nachdem man sie als Futter oder als Körner benutzen will.Vögel von der Saat so wie vom reifen Getreide abzuhalten. Man säe gegen Abend, lasse den Samen über Nacht unbedeckt, daß der Thau ihn durchnässen kann, und egge kurz vor oder bei Sonnenaufgang ein. Dieß gilt auch für Gartensämereien. — Bei dem Säen nehme man etliche Körner in den Mund, ohne zu sprechen oder auszuspucken, und verscharre sie nach beendigter Saat im Acker. — Man vergrabe eine Kröte in einem neuen Topfe mitten im Acker.

Wild vom Felde abzuhalten.

Hundekoth mit Sand zerrieben und um die Einfassung des Feldes gestreut. — meine Stückchen von einem krepirten Hund hier und da verscharrt.

Wilde Schweine von den Kartoffel- und Rübenfeldern abzuhalten,

verscharre man hie und da todte Krebse im Acker.

Raupen von den Krautfeldern abzuhalten,

vergrabe man ein Hasenbein mitten im Felde.

Gegen die Feldschnecken.

Im Frühjahr Froschlaich gesammelt und damit das Saatgetreide benetzt, oder beim Säen etlichemal die Hand.

B. Für die Wiesen.

Maulwurfshaufen,

sind in abnehdem Monde zu zerstören.

Rechte Zeit ,

Heusamen auszustreuen. Im März bei zunehmendem Monde.

Zeit zum Heu- und Grummetmachen.

Bei zunehmendem Monde, weil dann das Gras mehr Saft hat, folglich ein besseres Futter gibt.

C. den Wald.

Zeit, Holz zu fällen. a. Brennholz :

Laubholz ist bei abnehmendem —Nadelholz im neuen Mond des Januars zu hauen.

b. Bauholz: Im November, December und Januar bei abnehmendem Monde.c. Brettholz ; ebenfalls im abnehmenden. Mond.d. Lattenholz : Im Januar im letzten Mondviertel, und wenn kein Südwind wehet, auch seit drei Tagen nicht gewebet hat.

Zeit, Weiden zu kappen und zu setzen.

Im letzten Mondviertel des Februar.

Daß die Ameisen ihre Haufen verlassen, ,

werfe man Abgänge von Fischen hinein.

Einen Waldbrand zu löschen.

Man mache unter dem Wind ein Gegensteuer, so wird dieses zu dem ursprünglichen größeren Feuer hingezogen, und so wie die beiderseitigen Flammen zusammenschlagen, verlöscht das Feuer unter einem großen Geprassel. — Ist Erfahrungssache.

D. Für die Teiche.

Wenn die Karpfen wie todt oben auf schwimmen,

bringe man sie in einen andern Teich, so erholen sie sich wieder. Dieß gilt namentlich, wenn der Blitz in den Teich geschlagen hat.

Leicht Fische zu fangen.

Thue Schaaflorbeeren in die Schuhe, gehe einen Tag darauf herum, und thue sie dann an die Angel oder in das Netz.

Aale zu erzeugen.

Man schneide eine Aalhaut in kleine Stücken und werfe diese in einen schlammigen Teich. — Man schneide von einer Haselstaude einen Sommersprößling ab, steche auf einer Wiese einen Rasen, so lang als jener, aus ; mache mit dem Finger eine Rinne in die Erdseite des Rasens und lege die Ruthe hinein ; dann steche man noch einen dergleichen Rasen, lege ihn auf jenen und lasse sie drei Tage aufeinander liegen. Nimmt man dann den obersten Rasen ab, so findet man die Haselruthe voll kleiner blaulichter Würmchen. Man deckt nun die Rasen wieder zu, bindet sie mit einem Bindfaden zusammen und wirft sie in einen schlammigen Teich ; so bekommt man eine Menge Aale.

Krebse zu erzeugen.

Die Asche von verbrannten Krebsen wird in einem irdenen Geschirr mit ein wenig Wasser angefeuchtet stehen gelassen ; so sind in 20 Tagen eine Menge kleiner Würmchen da, welche, mit Rinderblut besprengt, zu Krebsen heranwachsen.

Damit Frösche über Nacht nicht quacken,

mache man am Ufer des Teiches ein Feuer und unterhalte es.

Damit Frösche ihren Aufenthalt verlassen,

werfe man Hohlwurz in das Wasser.

4. Für das Vieh.

A. Pferde.

Das Geschlecht des zu zeugenden Pferdes zu bestimmen.

Stuten bei zunehmendem Monde belegt, bringen Hengst — bei abnehmendem Monde Stuten-Füllen.

Die Farbe zu bestimmen.

Man stelle der Stute während des Sprunges einen Gegenstand von der begehrten Farbe vor Augen; so haben z. B. die Spanier vor Zeiten Schecken gezogen ; auch sollen Schecken fallen, wenn Frauenzimmer zugegen sind.

An der trächtigen Stute das Geschlecht des Füllen zu erkennen.

Legt sie sich auf die linke Seite, so hat sie ein Hengstfüllen, legt sie auf die rechte Seite, so hat sie ein Stutenfüllen, weil die männliche Frucht mehr rechts, die weibliche mehr links liegt, welches wieder daher rührt, daß — wie schon erwähnt worden — die rechte Seite jedes Thiers die wärmere und kräftigere ist, also hier das Männliche producirt und ernährt wird.

Zeit zum Absetzen der Füllen.

Bei vollem Monde, weil sie dann kräftiger sind.

Zeit zum Reißen der Hengstfüllen.

Bei Neumond, weil dann nicht so viel Saft im Fleische ist.

Damit ein Pferd nicht wiehere,

binde man ihm einen Stein auf den Kopf, einem Esel aber, damit er nicht yahne, einen Stein unter den Schwanz.

Einem Hengst das Wiehern abzugewöhnen,

gieße man den Urin eines Knaben auf Kohlen und lasse den Dampf an den Schaft des Hengstes gehen.

Damit Pferde nicht auf Frauenzimmer losgehen,

mögen diese, besonders wenn sie ihre Periode haben , des Morgens etwas frischen Pferdemist in die Schuhe thun und so lange liegen lassen, bis sie einige Zeit damit herumgegangen und.

Damit Pferde einem Rinde Zeitlebens nichts thun,

lasse man dieses einem Pferde das Maul küssen.

Anmerkung. Die Pferde werden der Näße der Katzen schwach, daher Kutscher und Reiter im Winter keinen Katzenpelz an sich haben dürfen. — Auch eine Ladung Aepfel macht die Pferde schwach.

Ein Pferd muthig zu machen.

Man gebe ihm zwei bis dreimal von dem pulverisirten Netz, worin das Füllen gelegen.

Damit ein Pferd gut laufe ,

gebe man ihm über Nacht Hafer in einem über die Ohren gehängten Säckchen zu fressen. —Man hänge ihm einen Wolfszahn um den Hals. Reibe ihm die Brust mit dem Blut eines schwarzen Hahns.

Daß ein Pferd im Wettlauf gewinne ,

binde man ihm Eberwurz oder Eisenkraut in das Gebiß.

Unbändige Pferde zu zähmen.

Man führe wiederholt Striche mit der flachen Hand von der Stirn nach der Nase hinab ; beim Beschlagen von der Mitte des Rückens das Kreuz hinab.

Ein scheues Pferd ruhig zu machen.

Man halte ihm ein Fenster . Die mehrsten Thiere haben Furcht vor Glas, so auch die Hunde.

Daß sich ein angebundenen wildes Pferd nicht losreiße,

beschmiere man den Riemen oder Strick mit Schweinemist.

Ein Pferd theilweise oder ganz weiß zu machen.

Man siede einen lebendigen Maulwurf in Wasser, lasse ihn drei Tage darin liegen und wasche das Pferd stellenweise oder ganz damit.

B. Rindvieh.

Eine Kuh tragend zu machen,

mache man im Frühling neun Erlenknospen zu Pulver, gebe sie der Ruh in neugebackenem Brod und lasse sie bald darauf bespringen.

Beim Sprung zu erkennen , ob ein Stiere oder Kuhkalb gezeugt worden.

Wenn der Stier auf der rechten Seite der Kuh hinabsteigt, so ist es ein Stier- —thut er es auf der linken Seite, so ist ein Kuhkalb geworden.

Das Geschlecht des Kalbes an der tragenden Kuh zu erkennen. Vergl. denselben Artikel unter : Pferde.

Damit eine Kuh bei Tage kalbe, melke man sie das letztemal des Morgens.

Anmerkung. Stirbt das Saugkalb, so verliert die Ruh die Milch. Erstes Kalb. Wenn eine Kuh das erste Kalb bringt, gebe man ihr ein Stück der Nachgeburt ein, so bleibt sie gesund, gibt gute Milch und kalbt künftig leicht.

Aus welchen Kälbern gutes Vieh wird.

Die von Lichtmeß bis Fastnacht geworfenen Kälber werden gute Milchkühe. — Vieh, welches im abnehmenden Mond jung wird, ist nicht gut zur Zucht.

Daß eine Kuh viel Milch gebe,

gebe man ihr, wenn sie das erste Kalb tragt, einen halben Aalschwänze in einem halben Brod zu fressen.

Wenn einer Kuh die Milch ausgehen will,

gebe man ihr des Morgens nüchtern ihre eigene Milch ein, so kommt sie wieder. Mastkühen die Milch zu nehmen, gib ihnen ihre eigene Milch stark mit Zucker versüßt zu trinken.

Daß eine Kuh das nächstemal ein Kuhkalb bringe,

nehme man ihre Reinigung, wenn sie kalbet, und vergrabe sie unter einem Apfelbaum.

Daß Vieh vor den Wölfen gesichert sey,

gebe man ihm im Frühjahr dürres Wolfsfleisch zu fressen, so bleibt es das Jahr frei.

Anmerkung. Dasselbe gilt auch von Pferden und Schaafen.

C. Schaale.

Einem stößigen Widder das Stoßen zu verleiden,

bohre man ihm, nahe an den Ohren, ein Loch in das Horn. Dasselbe gilt vom Ziegenbock. — Ein böser Bock wird gut, wenn man ihm den Bart streicht.

Anmerkung. Ein Widder liegt ein halbes Jahr auf der einen — das andere halbe Jahr auf der andern Seite.

Zeit zur Schur.

Bei zunehmendem Monde, weil dann die Wolle saftiger ist.

D. Schweine.

Rechte Zeit zum Aufstellen der Mastschweine.

Im ersten Viertel um Bartholomäi.

Die Schweine gesund zu erhalten.

An jedem Ende des Futtertroges bohre man ein Loch, lasse Quecksilber hinein und keile das Loch mit einem Spunden von hartem Holze zu.

Zeit zum Schlachten.

Bei zunehmendem Monde.

E. Hund und Katze.

a) Hunde.

Zu erkennen , welches der beste Hund in einem Wurfe sey.

Derjenige, welchen die Hündin zuerst wieder holt, wenn man die Jungen alle wo anders hin gethan hat. Auch der, welchem zuletzt die Augen ausgehen.

Einen Hund an sich zu gewöhnen.

Man gebe ihm ein Stück Brod zu fressen, welches man eine Zeitlang in der Achselgrube liegen gehabt. — Man spucke ihm öfters in das Maul.

Daß einen kein Hund anbelle,

trage man einen Hasenfuß am rechten Arm, oder man trage Schlangenkraut bei sich.

Daß einen kein Hund beiße,

trage man Beifuß und Eisenkraut bei sich. —Wenn ein Hund auf einen loskommt , ziehe man die Daumen ein.

Damit ein Hund zeitlebens nicht toll werde ,

gebe man ihm einmal Weibermilch zu saufen.

b) Katzen.

Die Antipathie gegen Katzen zu verlieren ,

trage man Katzenhaare auf dem bloßen Arm.

Damit eine Katze nicht nasche,

schneide man ihr die Barthaare ab ; sie fängt aber dann auch nicht Mäuse.

Katzen von einem Orte abzuhalten,

hänge oder trage man ein Stückchen frisches Katzenfell hin.

Damit eine Katze bei Veränderung der Wohnung nicht in die alte zurückkehre,

trage man sie verkehrt in die neue.

Anmerkungen. Wenn der Rater verreckt, verwirft die von ihm trächtige Katze. - Die Pupillen der Katzen nehmen mit dem Monde und ab.

F. Federvieh.

Weihe Pfauen zu bekommen.

Man hänge der Pfauhenne, die Zeit des Brütens über, ein weißes Tuch vor Augen.

Straubhühner zu bekommen,

streiche man die Eier zu wiederholten Malen mit der sand vom Sitzen nach dem stumpfen Ende an

Daß gekaufte Hühner nicht weggehen,

wasche man ihnen die Füße mit reinem Wasser und stelle ihnen dann dasselbe zum Saufen hin.

Hühner an sich zu gewöhnen,

gebe man ihnen Wasser zum Saufen, in welchem man sich (ohne seife) die Hände gewalten.

Damit die Wiesel die Eier nicht aus saugen,

lege man Weinraute neben die Nester.

Anmerkung. Die bei zunehmendem Mond gelegten Eier kriegen gewisser aus.

Tauben im Schlage zu behalten und zugleich vor Stößern zu schützen.

Ehe man sie in den Schlag setzt, ziehe man ihnen zwei Federn aus dem rechten Flügel unten heraus und stecke diese im Taubenschlag in einen Ritz fest ein. — Die Eierschalen lege man unter die Nester. — In das Getränk thue man Eberwurz. — Man lese Allermannsharnisch in einem Lappen unter das Flugbrett.

Füchse und Marder von den Hühnerställen und Taubenschlägen abzuhalten,

hange man ein Stück Wolfspelz vor den Eingang.

5. Für Wild.

Vor wilden Thieren sicher zu seyn,

schmiere man sich mit Löwenfett ein.

Wölfe vom Gehöfte abzuhalten,

vergrabe man einen Wolfsschwanz im Hofe.

Vor Wölfen sicher zu seyn,

trage man das Ende eines Wolfsschwanzes bei sich.

Wölfe herbeizulocken, um sie schießen zu können ,

verbrenne man Teufelsdreck (asa foetida); dieß ist bei den Canadiern gebräuchlich.

Wild aus dem Umkreis einer Meile zu Hans zu versammeln.

Man schießt ein Stuck Wild, welches trächtig ist, nimmt die Frucht heraus und siedet sie in einem Kessel mit Wasser, bis das Ganze ein Brei wird. Hierauf nimmt man die Wurzeln von Liebstöckel und Pimpinell, welche zuvor einige Wochen auf einem Boden an der Luft getrocknet worden , von jedem eine gute Futterschwinge voll und stößt sie klein ; ferner einen noch größeren Theil Lehm einem Backofen, endlich eine Mulde voll gestoßenen Salzes und alle Lacke aus einer Heringstonne. Alles diess vermengt man mit der zerkochten Frucht des erlegten Wildes , daß davon Taig entsteht, womit man in der Entfernung eines Flintenschusses voneinander die Bäume bestreicht. Alles Wild, im Umkreis von wenigstens einer Meile , zieht sich nach dieser Gegend hin.

6. Für Ungeziefer.

Ratten und Mäuse zu vertreiben,

lege man abgezogene Köpfe von Ratten oder Mäusen hin.

Daß Mäuse nicht Bücher anfressen,

stelle man ein Glas mit Wasser dazu.

Schlangen vom Gehöfte zu vertreiben,

halte man einen rothen Hahn.

Vor Schlangen sicher zu seyn,

trage man einen getrockneten Schlangenkopf bei sich.

Schlangen ohne Schaden anzufassen.

Dieß geschieht mit der linken Hand.

Hausgrillen los zu werden,

bringe man Feldgrillen dazu; diese verjagen jene und bleiben selber nicht da.

Kornwürmer auszurotten.

Die weißen werden durch die herbeigebrachten schwarten — die schwär durch die große schwarze Waldameise ausgerottet.

Daß keine Fliegen in das Haus kommen,

hänge man einen Wolfsschwanz davor auf.

Vor Mücken Ruhe zu haben,

hänge man einen Roßschweif vor die Thüre.

7. Für Witterungs-Vorherbestimmung.

A. Der Mond Wetterverkündiger.

Der vierte und fünfte Tag nach

dem Neumond bestimmen das Wetter ganzen Monats, und zwar;

Nichts sagt der Erst' und Zweite dir,Der Dritte etwas, glaube mir,Doch wie des Viert und Fünften Schein,So wird der ganze Monat seyn.Ferner: Wie das Wetter am vierten Tag nach dein Neumonde des Morgens, Mittags und Abends ist, so ist es im ersten Viertel, im Vollmond und im letzten Viertel.

Kennzeichen am Mond selber.

Je nachdem am zunehmenden Mond die obere Spitze oder die Mitte oder die untere Spitze dunkler erscheint, gibt es im ersten Viertel, im Vollmond oder im letzten Viertel Regen.

B. Thiere als Wetterpropheten.

a) Säugethiere.

Wenn das Rindvieh gegen Mittag nach

Luft schnappt, und den Kopf mit offenen Nasenlöchern in die Höhe richtet, wenn es mit den Füßen und Hörnern in die Erde kratzt, wenn die Rinder die Füße lecken - wenn der Esel die Ohren spitzt und schüttelt und sie dann zurücklegt! — wenn die Schweine Heu und Stroh umherwerfen — wenn die Hunde Gras fressen, sich auf der Erde walzen, nicht fressen wollen, in die Erde kratzen, des Morgens heulen, wenn es ihnen im Bauche kollert — wenn die Katzen sich lecken und putzen und mit den Pfoten Ohren streichen — wenn die Schaale muthwillig sind und mit den Köpfen gegen einander stoßen, wenn sie auf dein Heimweg das Gras an den Gräben fressen und sich kaum davon abtreiben lassen! — wenn die Ziegen begierig zum Futter eilen ; — wenn die Maulwürfe ihre Haufen besonders hoch machen: so folgt Regen.

Wenn das Vieh mit aufgereckten Schwänzen

auf der Weide umherspringt, folgt Donnerwetter.

Wenn die Fledermäuse Abends viel

fliegen —schönes Wetter.

b) Vögel.

Wenn die Hähne zur ungewöhnlichen

Zeit krähen, so ändert sich das Wetter.

— Wenn die Hennen Hennen sich viel putzen und pipend umhergehen oder inh im Staube wälzen, so folgt Regen. Wenn die Hennen des Morgens aus dem Stalle zu gehen zögern, desgleichen wenn sie zu Anfang des Regens nicht bald unter Dach gehen, so regnet es lange.

Wenn die Eule des Nachts bei Regenwetter viel schreit, so folgt schönes Wetter, desgleichen wenn die Kraniche in guter Ordnung und mit stetigem Fluge ziehen. Wenn sie aber bei schönem Wetter stark schreien und in der höhe in einem Ringe umherkreisen, so kommt Ungewitter. Ebenso der Raubvögeln.

Wenn sich Enten und andere Wasservögel mit großem Geschrei baden und dabei viel untertauchen, so gibt es Regenwetter. Wenn die Krähen sich baden oder gegen Abend großes Geschrei machen; — wenn die Dohlen, Elstern und Heher des Morgens sehr schreien — wenn die Schwalben dicht an der Erde und an den Mauern fliegen; — wenn die wilden Gänse und Kraniche ihre Flugordnung verwirren und stillschweigend fliegen; — wenn die Gänse mit Zank und Geschrei an das Futter gehen; —wenn die Krähen haufenweise über hohen Gegenständen im Kreise umherfliegen, und dann am Ufer des Wassers sammeln, daselbst hin- und herlaufen, sehr schreien und sich in das Wasser tauchen; — wenn die Dohlen einsam auf den Dächern sitzen und mit den Flügeln schlagen, auch mit den Schnäbeln in den Federn hin und herfahren; — wenn der Storch auf beiden Beinen im Neste steht, sich schüttelt und den Schnabel in die Federn steckt; — wenn der Zaunkönig munter ist;

— wenn die Krähen sich im Wasser einen Stein setzen und oft untertauchen; — wenn die Pfauen Nachts viel schreien ; — wenn der Reiher sein Wasser verläßt und sich traurig auf das Feld setzt oder sehr hoch fliegt; — wenn die Raben sich an die Bäume henken und mit den Flügeln Slagen;

— wenn die Wasservögel das Wasser verlassen und sich auf das Land setzen und die Federn schütteln, und dagegen die Landvogel sich am Wasser versammeln und bei Geschrei besprengen und untertauchen; — wenn die Sperlinge und andere kleine Vögel viel schreien, traurig und faul sind; — wenn die Finken vor Sonnenaufgang Slagen;

— wenn der Blauspecht viel knarrt und schreit so folgt Regen und Ungewitter.

Dagegen; wenn die Raben viel schreien, den Schnabel gegen die Sonne aussperren, des Morgens auf Bäumen sitzen und die Flügel ausbreiten ; — wenn die Holztauben viel rufen ; — wenn die Weihen hoch in der Luft fliegen und spielen; — wenn die Nachtigall zu jeder Stunde singt! so folgt schönes Wetter.

Wenn die Wasservögel sich von ihrem gewöhnlichen Aufenthalt in größere Gewässer begeben, so folgt starke Kälte.

c) Amphibien.

Wenn die Frösche des Morgens — und die Laubfrosche des Nachts sehr quacken, wenn die Kröten hervorkriechen, so deutet dieß auf Regen und Ungewitter. — Wenn der Froschlaich zu Anfang des Frühlings tief im Wasser liegt, so zeigt dieß auf einen trockenen und warmen Sommer; liegt er im flachen Wasser des Ufers, so folgt ein nasser Sommer.

d) Fische.

Wenn die Fische im Wasser hochgehen und aufspringen , so folgt Regen.

e) Insekten und Würmer.

Wenn die Krebse an das Land kommen, folgt Ungewitter; wenn die Bienen im Stock bleiben , Regen.

Die Spinnen und namentlich die Fensterspinne und die Kreuzspinne sind untrügliche Wetterpropheten. Um sie in dieser Hinsicht zu beobachten, muß man sie nicht füttern und ihnen überhaupt nicht merken lassen, daß man sie beobachte; auch versteht sich, daß sie auf keine Weise gestört werden dürfen. — Je weiter die Fensterspinne vorne im Neste sitzt, und je weiter sie ihre Vorderbeine herausstreckt, desto länger kann man auf gutes Wetter rechnen. Je weiter sie sich aber mit umgekehrtem Leib in den Hindergrund des Netzes verkriecht, desto anhaltender schlecht wird das Wetter. — Die großen oder alten Spinnen zeigen das Vetter genauer an als die jungen. Wegen vorfallender Zufälligkeiten ist es aber nöthig, mehrere zugleich zu beobachten. Die Frühstunden sind dazu die tauglichsten. — Wenn man um 10 Uhr Morgens die Kreuzspinne im Mittelpunkt ihres Netzes trifft und sie daselbe mit ihren Füßen rüttelt, so einer der schönsten Tage zu erwarten.

Wenn die Spinnen von den Wänden fallen, wenn Bremsen, Fliegen, Mücken, Flöhe sehr stechen; — wenn die Regenwürmer häufig hervorkommen — wenn Ameisen durch einander laufen, ohne zu arbeiten ; so folgt Regen und Ungewitter. — Wenn aber die Regenwurm er viele kleine Häufchen neben einander aufwerfen, und die Mücken des Abends in Saugen auf: und niedersteigen, so folgt schönes Wetter.

C. Pflanzen als Wetterverkündiger.

Die Eicheln als Jahres-Propheten.

Willst du sehen, wie das Jahr gerathen soll, So merk dir die folgende Lehre gar wohl. Nimm wahr der Eichäpfel um Michaelis Tag, An welchen man das Jahr erkennen mag.1. Haben sie Spinnen, so kommt ein bös Jahr, 2. Haben sie Fliegen, zeigt ein Mitteljahr,3. Haben sie Maden, so wird das Jahr gut, 4. nichts darin, so hält der Tod die Hut.5. Sind die Eichäpfel früh oder sehr viel, So schau, was der Winter anrichten will;Mit viel Schnee kommt er vor Weihnachten, Darnach magst du große Kält betrachten.
6. Seyn die Eichäpfel schön innerlich,
So folgt ein schön Sommer sicherlich,
Auch wird die Zeit wachsen schön Korn,
Also ist Müh und Arbeit nicht verlorn.
7. Werden sie innerlich naß erfunden,
Thun einen nassen Sommer verkünden ;
8. Sind sie mager, so wird der Sommer heiß,
Dieß sey dir gesagt mit allem Fleiß.
So lang der Maulbeerbaum nicht ausschlägt, steht noch Frost zu erwarten. — Wenn der Mandelbaum mehr Blüthen als Blätter hat , folgt ein fruchtbares Jahr. — Wenn der Buchampfer (Guckgucksklee) viel blüht, steht ein nasses Jahr zu erwarten, hat er wenig Blüthen, ein trocken es. — Wenn vor den Hundstagen viele Reitzken wachsen so geräth der Wein nicht. — Wenn der abgehauene Roggen knastert, als ob man ihn entzwei bräche, wenn der Klee seine Blätter schließt, wenn die Blumen stark riechen, so kommt Regen.

8. Für Geschlechts-verhältnisse.

Naturalia non sunt turpia ,

Menstruation.

Sie hängt, wie so manches andere , von Monde ab, daher auch die Benennung Monatliches. Die ersten zehn Jahre nach ihrem Eintreten erscheint sie um die Zeit des Neumondes, die nächsten zehn Jahre mit dem Vollmonde, und gegen ihr Aufhören um das letzte Viertel. — Der Beischlaf während dieser Periode (in der Regel drei Tage) ist dem Manne schädlich, und erzeugt ungesunde oder mißgestaltete Kinder; selbst die Ausdünstung und Berührung der Menstruirten ist schädlich, daher auch Moses sie absonderte, Buch 3. Kap. . 15. Was sie von Speisen und Getränken anpassen, verdirbt, namentlich werden Wein und Essig davon kohnigt, Früchte vertrocknen, Blumen verwelken, Gurken werden bitter, Bienen entweichen, Fliegen sterben; der Glanz der Spiegel* Des Natürlichen braucht man sich nicht zu schämen. und alles Polirte erlischt, Schneiden werden stumpf, Eisen rostig, Farben fleckig. Wie aber alles Gift zugleich Heilmittel ist, so auch das Menstruum, wovon schon mehrere Beispiele angegeben worden.

Rechte Zeit für den Beischlaf.

Im zunehmenden Mond und wenn das Weib eben ihre Periode beendigt hat.

Das Geschlecht des zu zeugenden Kindes zu bestimmen.

Den ersten bis fünften Tag nach der Reinigung empfängt das Weib leichter einen Knaben, vom fünften bis achten leichter ein Mädchen. Später gar nicht. — Ferner: Da die rechte Seite jedes Thieres die wärmere und kräftigere ist, so kann man mit Recht folgern, daß im Eierstock die männlichen Eierchen auf der rechten, — die weiblichen auf der linken Seite liegen. Das Weib neige sich also während des Beischlafes ein wenig nach der Seite, aus welcher sie befruchtet seyn will , oder hebe in gerader Lage, den Schenkel der entsprechenden Seite etwas höher. — Noch ist zu bemerken, daß seltener Beischlaf eher Knaben, öfterer aber leichter Mädchen gibt, so wie auch starke Weiber mehr Knaben als Mädchen bringen.

Zeichen der Empfängniß.

Wenn das Weib nach dem Beischlaf gähnt, so hat sie empfangen, nießt sie —so nicht.

Beförderungs- und Verhinderungsmittel der Empfängniss.

Die Leber und die Testikeln eines jungen (zumal wilden) Schweins genossen , machen beide Theile fruchtbar. — Milch von einer neus melkenden Kuh euterwarm getrunken und innerhalb einer halben Stunde beigewohnt, hebt die Unfruchtbarkeit des Weibes. —Das Weib trage einen Adlerstein auf der Brust, den sie aber bei dem ersten Kennzeichen der Schwangerschaft abzulegen hat. —Dagegen, wenn die Frau eine Biene ißt, wird sie nie schwanger und der Mann wird impotent durch das Essen von Johanniswürmchen.

Schwangerschaftsprobe.

Lege eine englische Nähnadel über Nacht in ein kupfernes Gefäß mit dem Urin der Betreffenden; hat die Nadel am Morgen rothe Flecken , so ist die Frau schwanger, ist sie schwärzlich angelaufen oder rostig, so ist sie es nicht.

Probe der Fruchtbarkeit und Unfruchtbarkeit.

Wenn eine in den Urin des Mannes oder des Weibes geworfene Linse keimt, so sind sie fruchtbar, im Gegentheil nicht. Ebenso, je nachdem etwas vom Samen des Mannes oder von dem Menstruum des Weibes in Wasser zu Boden sinkt oder nicht.

Das verlorene männliche Vermögen wieder zu erlangen. Vergl. den Artikel: Impotenz in I. , 1.

Das Geschlecht des Foetus zu erkennen.

Wenn Pulver von gebrannten Schneckenhäusern im Urin einer Schwangern zu Boden fällt, so geht sie mit einem Knaben, — schwimmt es oben , so hat sie ein Mädchen. — Wenn ein Tropfen Milch, aus der Brust der Schwangern in eine Schale reinen Wassers gelassen, oben schwimmen bleibt, so geht sie mit einem Knaben, fällt er zu Boden — mit einem Mädchen. — Auch die Brüste selbst geben ein Zeichen ab bei einem Jungen wird die rechte Brust nach zwei Monaten voller und dabei härtlich, bei einem Mädchen nimmt die linke nach drei Monaten zu, ist dabei aber weichlich. Auch befindet sich die mit einem Knaben Schwangere wohler, hat guten Appetit, gute Farbe, , Leichtigkeit der Bewegung und das Kind macht trotz seiner Bewegungen keine Unbequemlichkeit: mit einem Mädchen ist dieß alles der entgegengesetzte Fall.

Kennzeichen von Zwillingen.

Wenn beide Brüste gleich groß werden und dabei härtlich sind, die Frau mager, ader wohl aussehend ist, so kommen ein paar Jungen. —Nehmen beide Brüste zu, so daß die rechte härtlich, die linke weichlich ist, empfindet die Schwangere mehr Bewegung in der rechten Seite und ist die rechte Gesichtshälfte gesünder aussehend als die linke, so kommt ein Junge und ein Mädchen. — Wenn beide Brüste gleich groß und weich, Befinden und Aussehen schlecht, so werden ein paar Mädchen.

Zeichen von Krankheit und Tod des Foetus.

Wenn die entsprechende Brust weicher wird, so ist das Kind krank, wird sie ganz weich, so wird das Kind sterben, entweder vor oder in der Geburt ; ebenso wenn aus der correspondirenden Brust Milch kommt und die Frau dabei krank ist. Ferner sind Menstruation oder sonstiger Blutverlust während der Schwangerschaft, viele und leichte Gemüthsbewegungen Zeichen der Krankheit des Foetus.

Die todte Frucht abzutreiben,

trinke die Schwangere die Milch eines andern Weibes.

Die Leibesfrucht zu stärken,

trage die Schwangere Eichenmispel um den Hals oder Arm.

Gefährliche Monate für den Foetus.

Diese und der erste , zweite, dritte, siebente, achte und neunte.

Frühgeburten.

Ein Sind mit sieben Monaten geboren, kann leben bleiben , eins von acht Monaten lebt höchstens acht Tage.

Die Milch in den Brüsten aufhören

zu machen, bei Entwöhnung . melke die Milch auf glühende Kohlen. Vergl. hierzu auch den Artikel : Milch stechen in l , 1.

Keuschheitsmittel.

Man trage einen Ring mit einem Jaspis oder Tapas.

Beförderungsmittel

der Niederkunft. S. den Artikel: Niederkunft zu befördern, in i , 1.

III. Sympathetische Kunststücke.

1. In Bezug auf den Menschen unmittelbar.

A. Zur Erhöhung der Gesundheit und Stärke.

Ein hohes Alter zu erreichen.

Eine starke gesunde Eiche wird um das Herbst-Aequinoctium an den Wurzeln aufgegraben, diese angebohrt, Zapfen eingeschlagen und übrigens verdeckte Krüge unter sie gestellt und die Erde wieder zugefüllt. Im Frühjahr gräbt man wieder auf und findet die Krüge voll Eichensaft dieser wird über den Helm gezogen und so von den groben Theilen gereinigt. Von diesem rectificirten Safte alle Morgen nüchtern einen Löffel genommen, macht stark, gesund, langlebend; der Baum aber stirbt ab.

Sehr stark zu werden.

Man vergrabe eine Flasche guten rothen Wein in einem Ameishaufen und lasse sie ein ganzes Jahr darin. Dann nehme man sie heraus und trinke zuweilen etwas von dem Weine.

Die Stärke eines Rosses zu erlangen.

Bei Neumond vermische man frischen Mist kräftigen Pferden, am besten von Hengsten, mit guter Erde und pflanze darin schwarze Eberwurz. Vor dem nächsten Neumond nehme man sie heraus, und trage davon bei sich, halte sich auch viel bei denselben Pferden auf und schlafe in ihrem Stalle, so wird man auf Kosten der Pferde stark.

Armen und Beinen aus kurze Zeit ausserordentliche Stärke zu geben,

schmiere man sie wiederholt mit Beifußsaft ein.

Bei'm Gehen nicht müde zu werden ,

trage man Beifuß, um Bartholomäi ausgegraben , in den Schuhen.

Unterwegs nicht zu durften,

halte man einen kleinen Bergkristall im Munde.

Vor Beschädigung durch Stoße, Fall, Schlag 2c . sicher zu seyn, trage

man einen Ring mit einem Türkis.

Der Hand große magnetische Kraft mitzutheilen, so daß man mittelst ihres Auflegens selbst Krebsschaden heilen kann.

Man umspanne mit ihr einen Maulwurf und lasse ihn so sterben.

Sich magnetisch zu machen ;

breite man an einem heitern Abend die Hände gegen Nord-westen aus und bleibe eine Weile in dieser Stellung.

Haare wachsen zu machen,

wo man will , benetze man den Ort mit Hundemilch.

B. Für Nacht und Schlaf.

Nachts allein an einem einsamen Ort sich nicht zu fürchten ,

bestreiche man das Gesicht mit destillirtem Wasser aus Menschenblut.

Nachts im Finstern zu sehen,

schmiere man die Augenlider mit dem Blut einer Fledermaus.

Bei Nacht nicht zu schlafen,

trage man Herz einer Fledermaus bei sich.

Zu bestimmten Stunde aufzuwachen,

lege man so viele Lorbeerblätter, als man Stunden schlafen will, in ein feines Tüchlein, bindet dieses auf den Wirbel des Kopfes und legt sich auf die linke Seite schlafen.

Nicht zu träumen ,

hänge man Portulak über dem Bette auf.

Angenehm und wahr zu traumen,

schlafe man auf Schaffellen.

Um einen Traum nicht vergessen , über welchem man aufwacht und der einem merkwürdig scheint,

lege man sich aus die andere Seite und schlafe fort.

Sich bei Tage eines vergessenen

Traumes zu erinnern , reibe man das Hinterhaupt.

C. In Bezug auf Krankheit und Tod.

Daß ein Schlag, den man Jemanden gegeben, diesem nicht schade,

spucke man in die Hand, mit der man geschlagen hat.

Sich ein Glied ohne Schmerzen abnehmen zu lassen,

reibe man es mit Schierlingssaft ein.

Daß ein böser Zahn selber ausfalle, schmiere man ihn mit einem Taig aus Mehl und Springwurz ein.

Kennzeichen , ob ein schwer Kranker leben bleiben oder sterben wirde.

Man reibe des Kranken Stirne mit Brod oder seine Fußsohlen mit Speck und werfe dieß einem Hunde vor ; frißt er es, so bleibt der Kranke am Leben, läßt er es liegen, so stirbt jener. — Man lege Brod, worein der Kranke gebissen, an einen Ort, wo weder Sonne noch Mond hinscheint ; nimmt die Krankheit zu, so wird das Brod immer dunkler, und sechs Stunden vor des Patienten Tode wird es ganz schwarz. — Man thue grüne taube Nesseln in des Kranken Urin und sie nach 24 Stunden noch grün, so wird er gesund, werden sie aber welk oder faul, so stirbt er. — Man mische Milch einer Frau, die einen Knaben säugt, unter des Kranken Urin ; gerinnt die Milch, so wird er gesund, gerinnt sie nicht, so stirbt er. - Wenn ein dem Kranken aus das Herz gelegter Smaragd ganz bleibt, wird jener gesund, springt er, so stirbt der Kranke. —- Man zähle die Tage seit Anfang der Krankheit, suche ein Kraut eben so vielen Blättern, und hänge dessen Wurzel dem Kranken um , wird er darauf vergnügt, so geneset er wieder, wird er traurig, so stirbt er. — Man zähle die Tage vom 26. Juni bis zu dem Tage, an welchem der Patient krank geworden und dividire die erhaltene Zahl durch Drei. Geht die Division auß, so geneset der Kranke , bleibt Eins übrig, so bleibt er noch lange krank, bleibt Zwei, so stirbt er.

Probe, ob ein Verwundeter leben bleiben oder sterben wird.

Sandel- und Blutstein gleichviel pulverisirt, das Instrument der Verwundung an einem gelinden Feuer. warm werden lassen, so daß man es der Hand leiden kann, und das Pulver darauß geschüttet. Schwitzt das Gewehr Blut, so stirbt der Blessirte, im Gegentheil nicht.

Zu erfahren, ob ein Abwesender, der nichts von sich hören läßet ,noch lebt oder ob er todtsein.

Man breche einen Stengel von der setten Henne ab, und stecke ihn unter das Dach ; grünt er fort, so lebt jener, verdorrt er, so ist er todt.

Lebenslampe.

Ein Docht von Asbest in das von Schleim gereinigte Blut eines Menschen gethan und angezündet, brennt so lange als der Mensch lebt und verlischt mit dessen Leben zugleich.

Mittel gegen Bezauberung.

Mau vergrabe Teufelsdreck mit reiner zwischen Zwei Stürzen unter der Schwelle, so muß der Zauberer sterben.

Einen Leichnam im Wasser zu finden.

Man werfe ein Brod hinein , dieß treibt auf jenen zu und steht über ihm still.

D. In Bezug auf Frauenzimmer.

Damit eine Frau ihrem Manne zeitlebens treu bleibe,

gebe er ihr bei der hochzeit unerkannt ein Turteltaubenherz

Damit eine Frau keinen Andern zulasse,

brenne ihr Mann Haare von verschiedenen Theilen ihres Körpers zu Asche und streue diese aus das mit Honig bestrichenes Glied.

Die Treue des Weibes zu prüfen.

Man hänge einen Magnetstein über Kopf der Schlafenden, oder lege einen Diamant neben sie, so wird sie, wenn sie ihrem Mann treu ist, diesen umarmen, im Gegentheil schleunigst das Bett verlassen.

Damit eine Frau ihrem Manne im Schlaf alles beichte,

streue er ihr pulverisirtes Taubenherz und dergl. Froschkopf auf die Brust, wische es ihr ader geschwind ab, wenn sie aufwacht.

Zwischen Eheleuten, die sich nicht vertragen, dauernde Liebe zu erwecken.

Man grabe im Vollmond die große Knabenwurzel (fette Henne) aus, welche aus zwei Theilen, Männlein und Fräulein, besteht ersteres gebe man der Frau unbewußt in einer Speise zu essen, die sie liebt ; letzteres aber trage der Mann in einem violettseidenen Tüchlein bei sich. — Aehnliches leisten auch die Wurzeln der weißen Lilie und Herz und Nieren der Turteltaube.

Sich bei Frauenzimmern beliebt zu machen ,

trage man Gilgenwurzel in einem violettseidenen Tüchlein bei sich. Daß einem Frauenzimmer nichts abschlagen, trage man Eberwurz und Baldrian in rothem Wachs bei sich.

Mittel gegen angezauberte Liebe.

Man gehe so lange bis die Füße schwitzen, ziehe dann den rechten Schuh aus, gieße Bier oder Wein hinein und trinke dieses aus , so kann man von Stunde an die Person nicht mehr leiden, die es einem angethan hat.

Jungfernprobe.

Man lasse an gepülvertem Mutterkraut riechen; welche keine Jungfern mehr sind, müssen davon das Wasser lassen. Oder man lasse sie auf grüne taube Nesseln pissen, welche davon verdorren, wenn jene nicht mehr Jungfern sind.

Wie ein Frauenzimmer erfahren kann, wenn es heirathen wird.

Sie reiße ein Kopfhaar aus , binde an das Wurzelende desselben einen Trauring und halte mit aufgestütztem Arm am andern Haarende den Ring in die Oeffnung eines leeren Glases, so wird er anfangen zu Swingen, und so oft er an das Glas anschlägt, nach so vielen Jahren wird das Frauenzimmer heirathen. Schwingt er, ohne anzuschlagen, so heirathet die Fragende entweder noch dasselbe Jahr oder nie.

E. Für den Tisch.

Daß kein Frauenzimmer aus einer vorgesetzten Schüssel esse, lege

man Basilienkraut unter sie.

Die Gesellschaft ohne Schaden leicht trunken zu machen.

Man thue Paradiesholz oder Alraunwurzel oder Rübsamen oder etwas Hollunderwasser in den Wein, oder zünde ein Körnchen von den Stephanskörnern in der Stube an.

Daß die Leute über Tisch einschlafen,

thue man pulverisirte Hasengalle in den Wein. Um sie wieder aufzuwecken, flöße man ihnen Essig in den Mund.

Trunken wieder nüchtern zu werden.

Mannspersonen hängen ihre Gemächte in Wasser, Frauenzimmer legen nasse Tücher die Brüste.

Um beim Trinken nicht trunken zu werden,

trage man einen Kranz von Epheu um das Haupt oder einen Amethistring am Finger.

Damit Wein nicht berausche und den Trinker leicht und kräftig mache,

koche man ihn vorher mit einem goldnen Ring.

Zu erfahren, welche von den am Tische sitzenden Personen es gut oder böse mit einem meynt.

Man habe die Zunge eines Geiers unter die linke Fußsohle auf die bloße Haut gebunden, und in der rechten Hand halte man die Wurzel von Eisenkraut, so müssen die Bösmeynenden ausstehen und hinweggehen.

2, Sympathetische Kunststücke mit Thieren.

Daß ein gestohlenes Pferd nicht weiter fortgebracht werden könne,

thue man degen zurückgebliebenen Sattel und Zeug in einen Backofen und verschließe diesen. Daß einem ein Rind überallhin nach folge, hange man ihm einen Kranz den weißblühenden tauben Nesseln um den hals.

Einen Hahn mit Kreide fest zu bannen.

Man drücke ihn in sitzender Stellung mit der linken Hand auf einen Tisch fest an , so daß Hals und Kopf aufliegen, und siehe dann mit der Rechten einen Strich mit Kreide über Kopf, Kannn und Schnabel und ein gutes Ende am dem fort, so bleibt der Hahn nach langsam von ihm weggenommener Hand bewegungslos in der ihm gegebenen Lage.

Daß die Tauben im Schlage bleiben und sich fremde dazu finden.

Man mache Kügelchen aus Lehm von der Decke eines Backofens mit Urin, Wicken und Hanf und streue sie in den Taubenschlag.

Tauben aus dem Schlage zu jagen,

werfe man Eulenfedern, einen Katzen- oder Hasenfuß oder ein Todtenbein oder Glas hinein.

Damit Papageien schneller sprechen lernen ,

lasse man ihnen die Worte Kindern vorsagen ; sie mögen auch Frauenzimmer lieber leiden als Männspersonen. Mit Glück zu angeln, thue man Kampfer in den Topf mit der Angelspeise.

Giftige Schlangen ohne Schaden anzugreifen,

esse man des Morgens nüchtern das einer lebenden Schlange ausgeschnittene Herz.

Anmerkung. Anderweitige sympathetische Kunststücke mit Thieren kamen schon in II, , 4. vor.

3. Sympathetische Kunststücke mit Dingen und Sachen.

A. In Bezug auf die Natur unmittelbar.

Den Augenblick des Vollmonds zu erfahren.

Man stelle ein mit Wasser ganz gehüllten Glas an die freie Luft, so läuft es im Augenblick des Vollmonds über.

Schutz vor Blitz.

Ehe die neuere Zeit den Blitz durch Metall ableiten lernte , hatte man schon Gegenstände, die vor ihm schützen sollten, z. B. Hauswurz auf dem Dache, Granatschnüre vor den Fenstern , Korallen im Hause, ein Lorbeerkranz auf dem Haupte. — Man halte sich während des Gewitters in der Nordseite des Gebäudes auf, denn man will bemerkt haben, daß der Blitz in diese nie fährt.

Zu erkennen, ob die Luft verpestet sey.

Auf einer langen Stange stecke man ein neugebackenes Brod auf. Ist es am andern Morgen mit Schimmel bezogen so ist die Luft ungesund; ist es inwendig grün oder gelb, so ist sie noch schädlicher; sterben Hunde und Hühner davon, so ist sie giftig.

Die Wünschelruthe.

Als solche dient jede biegsame Ruthe, deren leide Enden man zwischen Damn und Zeigefinger beiden Hände nimmt, so daß die Ruthe gebogen aufwärts steht. Nun richtet man seine Gedanken gest auf den Gegenstand, welchen man sucht, so senkt sich die Ruthe, wenn man an den Ort kommt, wo das Gesuchte ist. Auf diese Art kann man nicht blos Metalle, sondern auch Verborgenes, Verlorenes, Wasser, Spuren Menschen und Vieh, den rechten Weg 2c. suchen und finden. Mancherlei Aberglaube, mit dem die Vorzeit diese Praxis umgeben hatte, brachte dieselbe in Mißkredit, bis es der neuen Wissenschaft gelang, auch diese Erscheinung naturgemäß zu deuten.

Magnetischer Kompaß zu Bezeichnung von Metalladern.

Auf dem Rande eines Kompasses werden in gleicher Entfernung gleichschwere Stückchen der verschiedenen Metalle umhergelegt. Stellt man nun das Instrument über ein durch die Wünschelruthe angezeigtes Metalllager, so weiset die Magnetnadel auf dasjenige Metall , welches sich hier in der Erde befindet.

Eisen magnetisch zu machen.

Man so es in der Richtung von Nord nach Süd auf ein anderes Eisen und streicht es nach derselben Richtung wiederholt mit einem dritten.

Dem Magnet seine Kraft zu nehmen ,

lege man Knoblauch zu ihm oder bestreiche ihn damit. Bestreikt man ihn dann mit Bocksblut, so bekommt er seine Eigenschaft wieder.

Stahl weich zu machen.

Attich, Ackerholunder in einem neuen Topf zu Pulver gebrannt und den glühenden Stahl hineingeworfen, so wird er geschmeidig wie Blei.

Bernsteinkorallen wieder klaren machen,

vergrabe man sie auf einige Zeit in die Erde.

Polirte Korallen schöner zu machen,

müssen sie einige Zeit von einer Mannsperson an sich getragen werden.

Eine Feuersbrunst zu löschen.

Man stelle einen Waschtrog schräg gegen das Feuer aus. —Man verbrenne ein Roggenbrod, stoße es zu Pulver, thue ein wenig Stubenkehrigt und Staub aus einer Messerschmiede dazu, binde es in ein Bündlein und werfe dieses in das Jener. —Oder man wickle ein Hemd, worin eine Jungfrau menstruirt , oder ein Betttuch, worauf eine Frau niedergekommen ist, zusammen und werfe es in das Feuer.

Einen brennenden Kamin oder Schornstein zu löschen. Man nehme drei glühende Kohlen heraus und halte sie außerhalb hin, bis sie verlöschen, dann verlischt zugleich der Brand.

B. Mit Speisen und Getränken.

Getränke, welche man im Sommer bei sich führt und die warm geworden sind, wieder kalt zumachen.

Man vergrabe das Gefäß einen halben Fuß tief in Erde und mache ein leichtes Feuer darüber ; so wie dieses ausgebrannt hat, ist das Getränke kalt.

Daß beim Buttern keine Butter werde, werfe man etwas Zucker in das Butterfaß.

Daß eine Köchin Eier nicht hart kochen könne,

stehe man dabei und halte seine Hand an die Testikeln.

Daß Fleisch nicht gar werden könne ,

thue man etwas Blei in den Topp.

Daß einzelne Stücken Fleisch im Topfe in Eines zusammengehen,

werfe man ein Stück Schwarzwurz in den Topp.

C. Gesellschaftliches.

Zum Nutzen und zur Unterhaltung.

Das Siebdrehen.

Eine ausgespreizte Scheere wird in den Rand eines Siebes eingesteckt und dieser an den Fingerlöchern der Scheere mit je einem Finger jeder Hand herabhängend gehalten. Nun thut oder denkt man Fragen in einer zweifelhaften Sache und als Bejahung dreht sich der Sieb. War schon bei den Alten gebräuchlich.

Gestohlenes wieder zu bekommen.

Man nehme in des Diebes Namen ein frisch gelegtes Hühnrei, umbinde es mit einem Faden von grüner Seide und lege es in jenes Namen in heiße Asche, so hat der Dieb keine Ruhe und bringt das Gestohlene wieder.

Jn einem Spiegel zu sehen, was sich in der Entfernung bis auf eine Stunde zuträgt.

Ein gewöhnliches Spiegelglas wird an drei Seiten mit einer anderthalb Zoll hohen Einfassung umgeben , die vierte bleibt offen und wird gegen den Ort gerichtet, den man sehen will.

Ein versprochenes Gewehr wieder gut zu machen.

Man lade zwischen Pulver und Blei Moos von einem Todtenkopf und schieße das Gewehr ab.

Kugeln zu gießen, die alles durchdringen,

thue man in jede Kugel ein Weizenkorn

Damit Schießpulver nicht knalle,

mische man bei Bereitung desselben pulversirte Hundeknochen darunter.

Mit dem Bolzen an das Ziel treffen,

bestreiche man ihn mit der kleinen Klettenwurzel und streue gepülverten Magnetstein auf.

Beim Schießen zu treffen.

Wenn man Kugeln gießt, thue man unter das Blei Herz und Leber einer Fledermaus.

Glück im Spiel zu haben.

Man trage ein Eulenherz oder einen Wiedehopfkopf bei sich.

Einen sogenannten Räuber am Licht ausgehen zu machen, ohne ihn anzurühren.

Man stelle die Lichtscheere an der dem Räuber entgegengesetzten Seite des Leuchters mit der Spitze nach oben an dem Leuchter auf.

Glas nach Belieben biegen zu können,

lege man es in Wasser aus Menschenblut destillirt.

Einen Kürbiskern in vier Stunden blühend zu machen.

Der Kern wird in das Blut von einem jungen gesunden Menschen gelegt und dieses wohl zugedeckt an einen feuchten Ort gesetzt. Nach einiger Zeit nimmt man den Kern heraus, begießt ihn mit warmem Wasser und steckt ihn in die Erde. Nach vier Stunden ist die Staude mit Blättern und Blüthen da.

Eine alte goldene Kette wieder glänzend neu zu machen,

siede man sie in dem Urin eines Knaben, in dem Salmiak aufgelöst worden.

Einen glatten goldenen Ring plötzlich in die Runde gehen zu machen.

Man hält ihn an einem Faden über ein auf dem Tisch liegendes Taschentuch, so hängt er ganz ruhig. Schiebt man nun heimlich ein Goldstück unter das Tuch, so geht der Ring in die Runde, und thut dieß auch, wenn man ihn von einem Andern halten läßt.

Ohne Uhr zu jeder Zeit zu erfahren, welche Stunde es sey.

Man hält einen glatten goldenen Ring an einem Faden in die Oeffnung eines Glases, wobei man der Hand durch Aufstützen des Ellenbogens auf den Festigkeit gibt. Nach einiger Zeit fängt der Ring an zu Swingen und schlägt so oft an das Glas, als es an der Zeit ist, worauf er nach und nach wieder zur Ruhe kommt.

Anmerkung. Die neuere Wissenschaft nennt dieß den siderischen Pendel, und zwar leistet nach unsern eigenen Beobachtungen jedes des Metall in jeder Form dasselbe. Auch ein Türkis soll es thun, doch muß Wasser im Glase seyn.

Ein goldener Ring als Nachtwecker.

Man hange einen glatten goldenen Ring über einem Glase auf und setze dieß einem Tischchen nahe neben das Kopfende des Bettes, so wird der Ring zu der Stunde , wo man aufwachen will, an das Glas schlagen.

Daß einem das Geld nie ausgehe.

Man nehme aus einem Schwalbennest ein Ei, koche es hart und lege es wieder in das Nest, so findet man nach drei Tagen ein Würzelchen darin, welches die Schwalbe gesucht und gebracht hat, um das Ei wieder gut zu machen. Dieses nehme man heraus und thue es in den Beutel , so bekommt man stets wieder so viel Geld als man ausgibt. Eine herrliche Sache!